Uniper will schnellere Genehmigungen für Gaskraftwerke

Uniper-Chef Michael Lewis fordert von der neuen Bundesregierung schnellere Genehmigungsverfahren für Gaskraftwerke: "Wir brauchen das Deutschlandtempo für Gaskraftwerke - so wie 2022, nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs, als Uniper Deutschlands erstes Flüssigerdgas-Terminal in Wilhelmshaven gebaut hat", sagte der Vorstandsvorsitzende des Düsseldorfer Strom- und Gaskonzerns der "Süddeutschen Zeitung".
Die Bundesregierung will den Bau von Gaskraftwerken subventionieren, die
einspringen sollen, wenn Wind- und Solarparks zu wenig Elektrizität
produzieren. Lewis bezeichnete es als "ganz entscheidend", dass die
Regierung hier keine weitere Zeit verliere: "Deutschland benötigt mehr
verlässliche Kapazität: Kraftwerke, die immer liefern können. Da klafft
schon jetzt eine Lücke, und die wird bis 2030 deutlich größer werden",
sagte der britische Manager, der Uniper seit fast zwei Jahren führt.
Die
hohen Strompreise in Deutschland seien für viele Industriebetriebe "ein
existenzbedrohendes Problem", ergänzte er. Uniper ist Deutschlands
größter Gasimporteur und musste Ende 2022 verstaatlicht werden, um eine
Pleite nach Russlands Gaslieferstopp zu verhindern. Lewis sagte der SZ,
Uniper wolle sich "nie wieder abhängig machen von einem Lieferanten - so
wie früher von Gazprom: Wir haben aus Fehlern gelernt".
Daneben
besitzt Uniper unter anderem Wasserkraftwerke in Bayern.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, die Regierung
wolle diese Kraftwerke von 2030 an von Uniper übernehmen. Lewis äußerte
sich ablehnend: "Die Wasserkraftwerke sind ein sehr wichtiger Teil
unseres Portfolios. Wir haben hier viel Erfahrung und sind die besten
Eigentümer - auch weil wir in der Lage sind, viel zu investieren."
Außerdem
ist Uniper an den drei schwedischen Kernkraftwerken beteiligt. Lewis
kündigte weitere Investitionen in diese Atomkraftwerke an: "Kernkraft
ist ein wichtiges Geschäftsfeld für uns. Wir sind sehr zufrieden, diesen
CO2-freien Strom in unserem Portfolio zu haben, und sind bereit, in die
Laufzeitverlängerung der Kraftwerke zu investieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur