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Werftunternehmer Meyer kritisiert wachsenden Staatseinfluss

Archivmeldung vom 03.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Halle 6 bei der Grundsteinlegung zur Erweiterung
Halle 6 bei der Grundsteinlegung zur Erweiterung

Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutschlands führender Schiffbauunternehmer Bernard Meyer fürchtet, dass der Einfluss staatlicher Schiffbauunternehmen in Europa wieder wächst. Hintergrund ist der Einstieg des staatlichen italienischen Schiffbaukonzerns Fincantieri bei STX France in St. Nazaire im Februar, einer der größten europäischen Werften. Strategischer Partner von Fincantieri ist dort das französische Marineunternehmen Naval Group. "Wir sind darüber nicht glücklich", sagte Meyer der "Welt am Sonntag".

Meyer weiter: "Hier entsteht eine Marktkonzentration beim Bau von Passagierschiffen von mehr als 50 Prozent. Wir haben den Eindruck, hier soll analog zu Airbus eine Art "Seabus" oder "Airbus der Meere" aufgebaut werden, ein staatlicher Werftenkomplex, mit Fincantieri vor allem bei Passagierschiffen und der Naval Group bei Marineschiffen." Für Europas privatwirtschaftlichen Schiffbau sei das keine gute Entwicklung, sagte Meyer: "Die schwere Krise des Schiffbaus nach der Finanzkrise haben in Deutschland vor allem die privaten Werften gut überstanden. Und nun treiben Frankreich und Italien eine Renaissance des staatlich beeinflussten Schiffbaus voran."

Fincantieri und die Papenburger Meyer Werft sind die beiden weltweit führenden Hersteller von Kreuzfahrtschiffen. Meyer ist ein mittelständisches Unternehmen mit rund 3.300 Mitarbeitern am Stammsitz in Papenburg. Dazu gehören auch die Werften Meyer Turku in Finnland und Neptun in Rostock-Warnemünde. Fincantieri, Europas größter Werftkonzern, gehört mehrheitlich dem italienischen Staat und beschäftigt an zahlreichen Standorten mehr als 20.000 Mitarbeiter. In China betreibt Fincantieri ein Joint Venture, um der Werftbranche dort beim Bau ihres ersten eigenen Kreuzfahrtschiffes zu helfen. "Chinesische Werftunternehmen haben versucht, mit uns zu kooperieren und auch, uns zu kaufen. Man geht an unsere Lieferanten heran und auch an unsere Mitarbeiter", sagte Meyer.

"Die Aktivitäten uns gegenüber werden stärker. Aber wir haben uns entschlossen, kein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen zu machen. Wir konzentrieren uns auf Europa. Was Fincantieri in China tut, ist unserer Ansicht nach für den europäischen Schiffbau sehr gefährlich." China will 2021 mit dem Bau seines ersten Kreuzfahrtschiffes beginnen. Eine heimische Fertigung von Touristenschiffen ist Teil der wirtschaftspolitischen Strategie "Made in China 2025". "Wir müssen bei den Kreuzfahrtschiffen daran arbeiten, unseren technologischen und logistischen Vorsprung zu erhalten", sagte Meyer. "Der Weg, den Fincantieri geht, ist insofern nicht unser Weg."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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