Studien: Bedarf an Klimaanlagen steigt weltweit

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Weltweit werden mehr Klimaanlagen benötigt, um die Menschen vor den Folgen der globalen Erwärmung zu schützen. Zu diesem Schluss kommen mehrere Studien, an denen auch Forscher des Ifo-Instituts beteiligt waren. "Ohne entschlossenes politisches Handeln könnte die weltweite Energienachfrage für Klimaanlagen bis 2050 um das Dreifache ansteigen", sagte Ifo-Forscher Filippo Pavanello am Dienstag.
"Deshalb sind Lösungen, mit denen mehr Energie bereitgestellt werden
kann, die Energieeffizienz fördern, kühlere Städte schaffen und
Verhaltensänderungen anstoßen, jetzt dringend notwendig."
In
einer der Studien ermittelten die Forscher einen starken Anstieg des
Einsatzes von Klimaanlagen. Während derzeit nur 27 Prozent der Haushalte
über eine Klimaanlage verfügen, könnte dieser Anteil bis 2050 auf 55
Prozent steigen. Dieser Zuwachs wird jedoch nicht gleichmäßig verteilt
sein: In Afrika wird beispielsweise erwartet, dass bis Mitte des
Jahrhunderts weniger als 15 Prozent der Haushalte Zugang zu Kühlsystemen
haben werden. In einem solchen Szenario wären weltweit fast vier
Milliarden Menschen extremen Hitzebedingungen ohne Zugang zu
mechanischer Kühlung ausgesetzt. Zudem müssten einkommensschwache
Haushalte in Zukunft deutlich mehr für Kühlung ausgeben (bis zu acht
Prozent ihres Einkommens) als wohlhabendere Haushalte (0,2 bis 2,5
Prozent), was die Energiearmut und Ungleichheit weiter verschärfen
würde.
Um diesen wachsenden Herausforderungen zu begegnen,
plädieren die Forscher für umfassende Maßnahmen zur Bereitstellung von
mehr Kühlmöglichkeiten und der dazu nötigen Energie, zur Klimaanpassung
und zur Eindämmung des Klimawandels. Dazu gehören der Ausbau
erneuerbarer Energien und Speicherkapazitäten, energieeffizienter
Technologien, die Unterstützung der Stadtplanung für kühlere Städte
sowie die Förderung von Verhaltensänderungen wie gemäßigte
Thermostateinstellungen. Schon jetzt seien Klimaanlagen einer der
stärksten Treiber des weltweiten Strombedarfs.
"Die
Sicherstellung eines nachhaltigen und gerechten Zugangs zu gekühlten
oder hitzebeständigen Wohnräumen muss aus moralischen, gesundheitlichen
und sozialen Gründen zur globalen politischen Priorität werden", sagte
Pavanello. "Die Temperaturen in unseren Städten steigen, ebenso wie die
Zahl der Toten während intensiver Hitzewellen. Es ist höchste Zeit, zu
handeln."
Quelle: dts Nachrichtenagentur