Dax tritt auf der Stelle – vor der Fed-Entscheidung zählt jedes Wort
Der Dax schloss am Mittwoch kaum verändert bei 23.359 Punkten – Anleger warteten auf das Zinsvotum der US-Notenbank und Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell.
Rückenwind kam von schwächeren US-Bauzahlen, die an eine konjunkturelle Abkühlung erinnern, während Öl und Gold knapp behauptet blieben. Ausgangslage und Schlussstand nach Xetra-Handelsschluss: dts via FinanzNachrichten.de; Makro- und Rohstoffdaten u. a. Reuters.
Marktüberblick
Zur Xetra-Schlussauktion um 17.30 Uhr notierte der Leitindex bei 23.359 Punkten – +0,1 % gegenüber Dienstag. Viel Entschlusskraft war nicht zu erkennen: Vor dem Fed-Zinsentscheid (Sitzung 16.–17. September) hielten viele Investoren das Pulver trocken und reduzierten Richtungswetten auf einzelne Titel. Die Marktbreite blieb verhalten. (Zu Mechanik und Timing der Schlussauktion siehe Deutsche Börse.)
Was die Stimmung prägte
Aus den USA kamen schwächere Wohnungsbausignale: Die Housing Starts für August gingen spürbar zurück – ein weiterer Datenpunkt für eine abkühlende Konjunktur. Das nährt die Wette, dass die Fed die geldpolitischen Zügel weiter lockert bzw. eine vorsichtigere Tonlage wählt. Gleichzeitig richtet sich der Blick weniger auf die bloße Entscheidung als auf Powells Kommunikation: Wie stark gewichtet die Fed das schwächere Wachstum gegenüber der immer noch erhöhten Kerninflation?
Devisen, Rohstoffe, Renditen
Der Euro tendierte am späten Nachmittag etwas leichter (rund 1,18 USD), was exportlastigen Werten einen leichten Puffer bot.
Gold legte nach dem Rekordlauf eine Verschnaufpause ein und hielt sich um 3.67–3.70 Tsd. USD je Feinunze.
Brent-Öl pendelte um 68 USD – ein Niveaubereich, der zuletzt vor allem von geopolitischen Störungen im russischen Energiesektor und den Fed-Erwartungen getrieben war.
Einordnung
Das Kursbild passt zu einem Markt, der bereits vorausgelaufen ist: Nach den Allzeithochs im Sommer (intraday-Rekord im Juli) fehlen frische Impulse, die einheitlich in Richtung Risiko drücken. Kurzfristig bleibt die Kommunikation der Fed der zentrale Trigger – insbesondere die Hinweise zur Pfad-Tiefe (25 bp vs. 50 bp in den kommenden Sitzungen) und zur Konjunkturbeurteilung. Ein „dovisher“ Ton könnte die Zins- und Renditekurven weiter nach unten drücken und Tech-/Zins-sensitiven Segmenten helfen; ein „hawkisher“ Einschlag würde die jüngste Rally in Gold und defensiven Sektoren dämpfen.
Ausblick: Worauf es jetzt ankommt
Powell-Pressekonferenz: Formulierungen zu Beschäftigung, Nachfrageabkühlung, Finanzbedingungen. 2) Dot Plot/Projektionen: Wie viele Schnitte signalisiert die Fed für 2025/26? 3) US-Datenfluss (Arbeitsmarkt, Konsum): Bestätigen sie die Soft-Landing-Erzählung – oder kippt das Narrativ Richtung verlangsamtes Wachstum? 4) Rohstoffe/FX: Bleiben Brent um 68 USD und Gold nahe der Hochs, ist das ein Indiz für vorsichtige Risikoallokation.
Quelle: ExtremNews