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Studie: Schuldenstaaten können sich nicht aus der Krise befreien

Archivmeldung vom 05.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Wolfgang Pfensig  / pixelio.de
Bild: Wolfgang Pfensig / pixelio.de

Die südeuropäischen Schuldenstaaten Italien, Griechenland und Spanien können sich trotz ihrer Reformprogramme offenbar nicht aus der Krise befreien. Das signalisiert laut dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe) der CEP-Default-Index. Das Centrum für Europäische Politik (CEP), ein stiftungsfinanzierter Think Tank in Freiburg, hat ihn entwickelt und berechnet.

Der Index misst die Fähigkeit von Volkswirtschaften, im Ausland aufgenommene Kredite zurückzuzahlen. Er setzt sich aus dem gesamtwirtschaftlichen Finanzierungssaldo eines Landes und aus dem Niveau der kapazitätssteigernden Investitionen zusammen. Ist das Finanzierungssaldo negativ, importiert ein Land Kapital aus dem Ausland. Das ist auf Dauer nur unbedenklich, wenn es damit die Produktionskapazitäten erweitert, denn nur solche Investitionen werfen in der Zukunft Erträge ab, mit denen die Auslandsschulden zurückgezahlt werden können Insbesondere Griechenland fällt in dieser Betrachtung immer weiter zurück.

Der CEP-Default-Index hat sich von minus 9,9 Punkten 2010 auf minus 12,2 im ersten Halbjahr 2011 verschlechtert. Während die Kapitalimporte etwas zurückgingen, begann der Kapitalstock wegen der tiefen Wirtschaftskrise zu schrumpfen. Das im Ausland geliehene Geld wird damit "vollständig für den heimischen Konsum verwendet", warnt das CEP. Auch in Portugal ist der Kapitalstock im ersten Halbjahr erstmals geschrumpft: Der Index verschlechterte sich von minus 7,5 auf minus 8,2 Punkte. Italien setzte ebenfalls seine negative Entwicklung fort. Hier sank der Index von minus 1,5 auf 2,5 Punkte, weil die Kapitalimporte stiegen. Nur in Spanien blieb der Index im positiven Bereich, weil das Land mehr Kapital investierte als es importierte Die Probleme der PIGS-Staaten haben der CEP-Studie zufolge alle vor allem eine Ursache: Die Volkswirtschaften haben gegenüber den anderen Euro-Ländern Wettbewerbsfähigkeit verloren. In Griechenland beispielsweise sind die Lohnstückkosten in den vergangenen zehn Jahren um 36,5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: In Deutschland legten sie in diesem Zeitraum nur um vier Prozent zu.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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