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Baut sich die WestLB ihre eigene «Bad Bank»?

Archivmeldung vom 24.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Eines ist klar: Die Finanzkrise verändert den deutschen Finanzsektor nachhaltig. Vor allem die Landesbanken werden eine völlig neue Ausrichtung auserfahren. Und die Privatbank Hypo Real Estate könnte mehrheitlich verstaatlicht werden.

Die womöglichst weitreichensten Nachrichten kommen vor der Westdeutschen Landesbank, WestLB: Sie soll offenbar in zwei Banken aufgespalten werden. Der WestLB-Vorstand plant, Vermögensteile und Kredite in einer Größenordnung von 80 Milliarden Euro in eine neue Bank einzubringen. Entsprechende Berichte des Handelsblatts und der Financial Times Deutschland wurden heute in Bankkreisen bestätigt

Durch diese Aufspaltung käme die drittgrößte deutsche Landesbank den Forderungen der EU-Kommission nach einer deutlichen Verkleinerung nach. Zudem werde auf diese Weise ein Zusammenschluss erleichtert. Zielrichtung für die WestLB ist eine Dreierfusion mit der DekaBank und der Landesbank Hessen-Thüringen.

Sollte es wirklich zu einer Aufspaltung kommen, würde die WestLB damit eine eigene kleine «Bad Bank» gründen, in die faule Kredite und Wertpapiere ausgelagert werden würden. Über diesen Schritt würden diese Papiere die Bilanz der eigentlichen WestLB nicht länger belasten. Darüber, ob dieses Modell der Finanzbranche in der aktuellen Krise umfassend helfen kann, ist in den vergangenen Wochen immer wieder spekuliert worden. Die Bundesregierung lehnt die Einrichtung einer staatlichen «Bad Bank» offiziell weiter ab.

eues gibt es auch bei der ebenfalls infolge der Finanzkrise stark angeschlagenen  BayernLB. Sie ist noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Landesbank hatte im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von insgesamt etwa fünf Milliarden Euro verkraften müssen. Das sagte BayernLB-Chef Michael Kemmer in der heutigen Börsen-Zeitung. Im Oktober hatte die Bank noch einen Fehlbetrag von 3 Milliarden Euro für das Gesamtjahr hochgerechnet. Doch hatte Kemmer bereits damals angedeutet, dass das Loch bei Deutschlands zweitgrößter Landesbank unter Umständen noch größer sein könnte.

Die BayernLB kämpft wegen der Finanzkrise mit Milliarden- Belastungen. Mit einer radikalen Neuausrichtung und dem Abbau tausender Arbeitsplätze will Kemmer die Bank wieder auf Kurs bringen.

Wie lange die BayernLB deshalb noch als eigenständige Bank existieren wird, ist fraglich. In den Medien wird bereits seit langem darüber spekuliert, dass eine SüdLB gegründet werden könnte, in der sowohl die BayernLB als auch die Landesbank Baden Würtemberg aufgehen könnten.

Weiter im Fokus steht auch der Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estaste (HRE). Bereits gestern hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet, der schwer angeschlagene Konzern solle aller Voraussicht nach als erstes deutsches Finanzinstitut im Zuge der Weltwirtschaftskrise mehrheitlich verstaatlicht werden. Wie das Blatt aus Verhandlungskreisen erfahren haben will, sei der Einstieg des Bundes praktisch beschlossene Sache. Offen sei nur noch die künftige strategische Ausrichtung der HRE und die Höhe des Staatsanteils. Auch eine mehrheitliche Übernahme ist dabei eine Option, da der Staat als Eigentümer den Konzern noch besser kontrollieren könnte.

Heute soll der Lenkungsausschuss des Bundes wieder über das Thema beraten. Das heißt, eine Entscheidung über den Bundeseinstieg könnte noch heute fallen. Seit Oktober hat die Hypo Real Estate im Kampf um ihr Überleben bereits 92 Milliarden Euro an Geld und staatlichen Garantien verschlungen und ist ohne die staatliche Hilfe nicht mehr lebensfähig.

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