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DGB warnt vor "Zerfall des Ausbildungsmarktes in parallele Welten"

Archivmeldung vom 12.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Elke Hannack Bild: DGB/Simone M. Neumann
Elke Hannack Bild: DGB/Simone M. Neumann

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat vor einem zunehmenden "Zerfall des Ausbildungsmarktes in parallele Welten" gewarnt. "Während die Zahl der unbesetzten Plätze steigt, hängen die Ausbildungschancen der Jugendlichen noch immer stark von ihrem Wohnort, ihrem Schulabschluss und ihrem Pass ab", sagte DGB-Vize Elke Hannack dem "Handelsblatt".

"Besonders dramatisch" sei die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Ruhrgebiet, in den mittleren Städten Hessens und Niedersachsen sowie im Norden Schleswig-Holsteins, so Hannack. "Wir dürfen nicht zulassen, dass in Oberhausen, Bochum, Hameln, Flensburg oder Nordbrandenburg eine abgehängte Generation heranwächst. In diesen Regionen muss der Staat ergänzend zur betrieblichen Ausbildung auch außerbetriebliche Plätze anbieten", forderte die DGB-Vize. Es sei gut, dass die Gesamtzahl der neuen Ausbildungsverträge leicht gestiegen sei, sagte sie mit Blick auf die neuen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung. Doch es blieben "zahlreiche Hausaufgaben: Rund 78.600 Jugendliche suchen noch akut einen Ausbildungsplatz – und das bei 57.600 offenen Plätzen."

Zudem steige die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss weiter: von 13,9 auf 15,0 Prozent der jungen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren. "Das sind 1,45 Millionen Jugendliche in diesem Alter", so Hannack, "sie sind die Hochrisikogruppe auf dem Arbeitsmarkt und fühlen sich von den demokratischen Kräften oft nicht mehr gesehen und angesprochen." Zudem kritisierte Hannack die Wirtschaft: "Zu viele Betriebe ziehen bei der Ausbildung Mauern hoch und schotten sich gegen Hauptschüler ab. Es birgt sozialen Sprengstoff, wenn Unternehmen über einen vermeintlichen Azubi-Mangel klagen, sich aber von Hauptschülern abwenden." Nicht einmal jeder zweite Jugendliche mit Hauptschulabschluss schaffe den direkten Sprung in die Ausbildung. Die Betriebe müssten sich diesen Jugendlichen wieder öffnen. Der Staat helfe mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen und der Assistierten Ausbildung, die jedoch ausgebaut werden müsse.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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