IW: Lage an deutschen Schulen verschlechtert sich weiter

Quelle: Screenshot Youtube Video: "Madani Quran Schule Wien. Arabische Zahl" / Eigenes Werk
Die Qualität der deutschen Schulen hat sich nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) weiter verschlechtert. Das geht aus dem neuen IW-Bildungsmonitor hervor, über den die "Welt am Sonntag" berichtet. "Die Lage an Deutschlands Schulen bleibt schlecht. Sie hat sich gegenüber 2024 weiter leicht verschlechtert", sagte Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation, Migration am IW.
Demnach liegen die Werte für 2025 in mehreren zentralen Bereichen
deutlich unter dem Vergleichsjahr 2013: Bei Integration und
Bildungschancen -43,7 Punkte, bei der Schulqualität -28,2 Punkte und bei
der Bildungsarmut -26 Punkte. Plünnecke sprach von einer
"Wasserscheide" um das Jahr 2015. Bis dahin habe sich das System
verbessert, seither gehe es bergab. Ursache sei vor allem eine
Überforderung durch die hohe Fluchtmigration.
Bundesbildungsministerin
Karin Prien (CDU) verwies auf den Koalitionsvertrag. Vereinbart sei
eine "flächendeckende, verpflichtende Sprach- und Entwicklungsdiagnostik
für vierjährige Kinder". Nur so könne Förderbedarf rechtzeitig erkannt
werden. "Eltern spielen dabei eine Schlüsselrolle. Unser Ziel ist es,
Chancen zu eröffnen, nicht zu sanktionieren. Aber wenn Kinder Hilfe
brauchen und Unterstützung dauerhaft ausbleibt, müssen wir gemeinsam
Lösungen finden", sagte Prien.
Die bildungspolitische Sprecherin
der Unionsfraktion, Anne König, ging weiter. "Im Zweifel müssen wir auch
über wirksame Sanktionen nachdenken." SPD-Bildungspolitikerin Jasmina
Hostert befürwortete Sprachtests, lehnt Sanktionen jedoch ab:
"Fördermaßnahmen müssen verbindlich sein - das ist der notwendige erste
Schritt." Die Linken-Abgeordnete Nicole Gohlke forderte "eine große
Ausbildungsoffensive und mehr Mittel für die frühkindliche Bildung".
Die
Grünen plädierten für bundesweite Standards. "Sprache ist der Schlüssel
zur Welt", sagte Anja Reinalter. Verbindliche Tests seien sinnvoll,
Strafen für Eltern nicht: "Es geht darum, Eltern mitzunehmen, zu
überzeugen und gemeinsam das Beste für ihre Kinder zu erreichen."
AfD-Bildungspolitiker Götz Frömming erklärte, Sprachtests seien zwar
wichtig, das eigentliche Problem liege jedoch in Brennpunktschulen, wo
zu Hause kaum Deutsch gesprochen werde. "Für den Spracherwerb ist das
familiäre Umfeld wichtig. Nichts kann ein funktionierendes Elternhaus
ersetzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur