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Salzburger Theologe nennt Reaktion des Papstes auf den Missbrauchsskandal "billig und rein defensiv"

Archivmeldung vom 25.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Salzburger Theologe Hans-Joachim Sander hat die Erklärung von Papst Franziskus zum Abschluss des "Anti-Missbrauchsgipfels" am Sonntag in Rom scharf kritisiert. Die in Aussicht gestellten Konsequenzen seien rein defensiv, schreibt Sander in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der Dogmatik-Professor, der sich in seiner Forschung intensiv mit den Kirchenreformen des Zweiten Vatikanischen Konzils beschäftigt, verglich das Agieren des Papstes mit dem Mauerbau-Projekt von US-Präsident Donald Trump. Für die Kirche sei der Notstand schon da, den Trump an der US-Grenze zu Mexiko zur Finanzierung der Mauer erst noch kreieren müsse. "Dafür ist die Mauer des Franziskus aber auch wirklich billig. Sie erspart der Kirche alle Kosten, alle Opfer, die eine spezifische Offensive gegen die Bosheit des sexuellen Missbrauchs erfordern würde."

Sander nannte hier unter anderem eine Überprüfung der zölibatären Lebensform; eine "Durchlüftung der Verschwiegenheitsclubs älterer Männer" und "ein Ende wenigstens der schamlos übergriffigen Teile in der katholischen Sexualmoral". Die empörte Reaktion der Missbrauchsopfer auf die päpstliche Erklärung sei verständlich. Sie wollten "nicht der Anlass für einen Mauerbau sein, der - wenn auch vergeblich - in der katholischen Kirche bewahren oder wiederherstellen soll, was angeblich 'früher einmal' alles besser war", betonte Sander und ergänzte, die Opfer seien "der Unverschämtheit in diesem 'früher einmal' buchstäblich zum Opfer gefallen". Und Beteuerungen kirchlichen Respekts vor ihrem Leid zum Trotz "dringen sie mit ihren Anliegen auch jetzt nicht durch, sondern stehen wieder - vor einer Mauer".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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