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Münchner Zeitungsverkäufer soll für Ermordung von Zehntausenden Afghanen verantwortlich sein

Archivmeldung vom 12.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Thomas Siepmann  / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen früheren afghanischen Geheimdienst-General, der für die Ermordung von mindestens 30.000 Menschen verantwortlich sein soll. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, hat der 60-Jährige, der seit Jahren unauffällig als Zeitungsverkäufer in München arbeitet, nach seiner Flucht aus Afghanistan mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bestätigte "Focus", dass gegen den 60-Jährigen wegen Mordes ermittelt werde.

Das Bayerische Landeskriminalamt sei mit der Untersuchung beauftragt. In dem Fall seien länderübergreifende Ermittlungen notwendig, so Steinkraus-Koch zu "Focus". Der Beschuldigte war nach "Focus"-Recherchen vor und nach der sowjetischen Invasion im Dezember 1979 Abteilungsleiter im Geheimdienstapparat der damaligen kommunistischen Regierung von Mohammad Nadschibullah. In dieser Funktion war er der Hauptverantwortliche für alle Untersuchungen bei vermeintlichen politischen Delikten. Zugleich war der Tatverdächtige Chef aller Haftanstalten sowie Leiter der Verhör- und Folterzentralen, wie "Focus" unter Berufung auf einzelne Ermittlungsergebnisse berichtet.

Der heutige Zeitungsverkäufer war angeblich unter anderem verantwortlich für ein Massaker in dem berüchtigten Foltergefängnis Pul-i-Charkhi im Jahr 1988. Nachdem Häftlinge den angekündigten Abzug der Roten Armee bejubelt hatten, soll der Verdächtige Massenerschießungen angeordnet haben. Häftlinge sollen in mehreren Gruppen von jeweils 60 Personen erschossen und dann in Massengräber gekippt worden sein. "Focus" zufolge stehen den Ermittlern mehr als 250 Zeugen zur Verfügung. Die ersten Hinweise auf die jetzt in München zu ermittelnden Morde gingen vor drei Jahren in der beim Bundeskriminalamt angesiedelten "Zentralstelle für die Bekämpfung von Kriegsverbrechen und Völkermord" ein. Zwei Staatsanwaltschaften in Hessen und Nordrhein-Westfalen ermitteln laut "Focus" gegen fünf weitere in Deutschland lebende Ex-Offiziere des früheren afghanischen Geheimdienstes wegen Mordes.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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