Mehr Straßenverkehr, mehr Technik: Akustische Warnsignale Mehr Aufmerksamkeit oder mehr Ablenkung?

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Das Anlassen des Motors, das Anfahren oder Bremsen, das Reifen-Fahrbahn-Geräusch: Straßenlärm stört - egal zu welcher Uhrzeit. Auch wenn moderne Kraftfahrzeuge leiser werden, vor allem jene mit Elektroantrieb, kommen mittlerweile viele andere Geräusche hinzu, die die Aufmerksamkeit des Autofahrers fordern: vom penetranten Piepen der Einparkhilfe bis zur nervenden Erinnerung an die Anschnallpflicht, das Klacken des Blinkers und das Klicken des Warnblinklichts.
"Das Hören ist neben dem Sehen ein elementarer Sinn, um sich im Straßenverkehr sicher zu orientieren und gefährliche Momente möglichst zu vermeiden", erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Warn- oder Alarmsignale im Verkehr sind so konzipiert, dass sie gut für das menschliche Gehör wahrnehmbar sind. So heulen Martinshörner von Polizei oder Rettungsdienst mit einer Lautstärke von 110 Dezibel und einer Tonhöhe von 360 bis 630 Hertz. Bei Zweiklang-Sirenen ertönen hohe und tiefe Frequenzen im Wechsel, weil das Gehirn abwechselnde Töne besser wahrnehmen kann als gleichbleibende. Und es muss nicht immer laut sein, um Aufmerksamkeit zu wecken. Auch durchdringendes Piepen erfüllt seine Funktion.
Damit diese aber auch wahrgenommen werden können, ist Hinhören im Straßenverkehr wichtig. Der Experte warnt deshalb alle Verkehrsteilnehmer - ganz gleich ob Auto-, Rad-, Rollerfahrer oder Fußgänger - davor, sich mit Headsets oder Earpods von den akustischen Signalen der Außenwelt abzuschotten. Der Straßenverkehr braucht volle Aufmerksamkeit für das Nebeneinander von immer mehr Verkehrsteilnehmern.
Video zum Teilen: Wie hört sich eine beginnende Schwerhörigkeit an?
Quelle: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (ots)