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Falsche Behauptungen im "Spiegel" vom 20. November 2006 über Untersuchungen der GRS zum Störfall im schwedischen Kernkraftwerk Forsmark-1 vom 25. Juli 2006

Archivmeldung vom 21.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In dem Artikel des "Spiegel" vom 20. November 2006 "Schwedisches Atomkraftwerk stand kurz vor dem GAU" wird behauptet, die GRS sei in ihren Untersuchungen des Störfalls zu dem Ergebnis gelangt, es wäre beinahe zu einem schweren Unfall mit Kernschmelzen gekommen. Wörtlich heißt es "..nur noch 18 Minuten vor einem Horrorszenario...".

Diese Darstellung ist falsch, in keinem der GRS-Berichte ist die Rede davon, dass ein Kernschmelzen gerade noch vermieden werden konnte. Dies wurde auf Rückfrage bereits der Süddeutschen Zeitung erläutert, die in ihrer heutigen Ausgabe, 20.11.06, berichtet.

Außerdem zitiert der "Spiegel" aus unserer "3. Ergänzung der Kurzinformation" für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zum Ereignis in Forsmark-1: "...,nach circa fünf Stunden wäre das gesamte Kühlmittel verdampft gewesen".

Dieser Halbsatz liest sich im Zusammenhang folgendermaßen: "Unterstellt man einen gleichzeitigen Ausfall aller 4 Redundanzen der gesicherten 500-V-Wechselstromversorgung, wären bei dem aufgetretenen Ereignisablauf in Forsmark-1 sowohl die gesicherten- als auch ungesicherten Wechselstromschienen in der Notstromanlage ausgefallen und die daran angeschlossenen Verbraucher nicht verfügbar gewesen. Aufgrund der dann nicht verfügbaren RDB-Bespeisung wäre nach Aussage von SKI der Füllstand in ca. 18 min bis auf Oberkante Kern abgesunken, nach ca. 5 h wäre das gesamte Kühlmittelinventar verdampft gewesen."

Der "Spiegel" verschweigt demnach, dass es sich hierbei keineswegs um die Beschreibung der realen Situation in Forsmark-1 handelt, sondern um eine "Was-wäre,-wenn" - Analyse der schwedischen Aufsichtsbehörde, die die GRS zitiert. Diese Methode ist in der Sicherheitstechnik üblich. Weil mögliche Gegenmaßnahmen dabei nicht unterstellt werden, endet diese Methode grundsätzlich beim Versagen der Anlage. Sie wird angewendet, um Zeitfenster für Gegenmaßnahmen zu erfassen.

Weiterhin verschweigt der "Spiegel", dass es sich keineswegs um eine neuerliche GRS-Untersuchung des Störfalls in Forsmark-1 handelt. Tatsächlich stammen die Untersuchungen vom 22. August 2006. Sie wurden bereits kurz danach auf der Internetseite des BMU veröffentlicht (http://www.bmu.de/atomenergie/downloads/doc/37720.php).

Quelle: Pressemitteilung Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH

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