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Konfliktforscher: Gewalttaten wie die Amokfahrt in Münster können kollektives Trauma auslösen

Archivmeldung vom 09.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de
Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de

Gewalttaten wie die Amokfahrt in Münster können laut Konfliktforscher Andreas Zick in einer Stadt Ängste und Bedrohungen erzeugen, die man als "kollektives Trauma" bezeichnen könne. "Solche Taten und die Ängste erzeugen Stress in einer Gemeinschaft", erläutert der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

 Um den Stress zu reduzieren, gelte es, "auf zwei Säulen zu setzen: Solidarität und Kontrolle", so Zick weiter. "Die gemeinsame Trauer und gegenseitige Unterstützung sind wichtige Hilfen zur Stärkung von Solidarität. Zur Wiederherstellung von Kontrolle helfen die öffentliche Sicherheit, Informationen zur Einschätzung des Risikos und die genaue Klärung, ob in der Prävention etwas getan werden kann", beschreibt Zick.

Auch mithilfe professioneller Angebote durch erfahrende Psychotherapeuten für Opfer und Angehörige von Amoktaten dauere die Verarbeitung der Traumata meist "sehr lange, weil Traumata sich gerade dadurch auszeichnen, dass massive Ängste jahrelang auftreten können". In solch einer Situation Angst zu empfinden, sei zunächst normal, sagte Zick. "Sie kann die Wachsamkeit erhöhen und helfen, sich zu fragen: Wie können wir in Ruhe aus der Situation herauskommen? Wer braucht Hilfe? Was kann ich realistisch helfen?", so Zick. Panik dagegen helfe nicht, sondern mache anfällig für irrationales Verhalten. "Gegen die Panik hilft eine Orientierung an Personen oder Gruppen, die nicht panisch sind; so banal, wie es klingt. Panik steckt sich gegenseitig an", sagte Zick.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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