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Rekord-Kosten belasten Deutschlands Mieter

Archivmeldung vom 02.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Dr. Thomas Schroeter, Bild: ImmoScout24 Fotograf: Yves Sucksdorff
Dr. Thomas Schroeter, Bild: ImmoScout24 Fotograf: Yves Sucksdorff

Die Mietpreise in der Neuvermietung sind in Deutschland in den letzten Monaten spürbar gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Angebotspreise für Mietwohnungen bundesweit im Bestand um 4,6 Prozent und im Neubau um 7,6 Prozent verteuert.

Insbesondere in den Großstädten mit der höchsten Nachfrage legten sie weiter zu. Berlin verzeichnete im Segment der Bestands-Mietwohnungen weiterhin die höchsten Preissteigerungen. In der Bundeshauptstadt zogen die Nettokaltmieten im Vorjahresvergleich um acht Prozent an. In Köln stiegen die Mieten im Bestand im selben Zeitraum um 5,9 Prozent, in Frankfurt am Main um 5,2 Prozent und in Hamburg um 4,1 Prozent.

"Die Inflation ist bereits überall im Alltag zu spüren. Egal ob im Supermarkt an der Kasse, an der Tankstelle, im Restaurant und jetzt auch beim Wohnen. Bereits vor dem drastischen Anstieg der Inflationsrate sind die Mieten insbesondere in den Großstädten deutlich gestiegen. Es wird nicht nur immer teurer, sondern auch immer schwerer eine Wohnung in den Ballungszentren zu finden," kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24. "Mieten muss in Deutschland bezahlbar bleiben. Die Bundesregierung sieht sich mit einer Vielzahl an schwierigen Themen konfrontiert. Wohnen muss dabei zur obersten Priorität werden. Denn die Preisspirale darf nie dazu führen, dass Menschen sich in Deutschland kein Zuhause mehr leisten können."

Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage und den Verzögerungen bei der Fertigstellung von neuen Wohnungen geht ImmoScout24 von einem weiteren Anstieg der Mieten in den nächsten 12 Monaten aus. So werden die Angebotsmieten im Bestand in Deutschland und Berlin voraussichtlich um sechs Prozent steigen und in Hamburg, Frankfurt am Main, München und Köln jeweils um vier Prozent. Die Angebotsmieten von Neubauwohnungen werden im selben Zeitraum voraussichtlich in Berlin um acht Prozent, in Deutschland um sieben und in Hamburg und Köln jeweils um 6 Prozent steigen.

"Noch stärker als die Kaltmiete werden die rasant steigenden Energie- und Nebenkosten ins Gewicht fallen. Sie werden bei der anhaltenden Entwicklung zur zweiten Miete", kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24."Die Politik muss jetzt dringend handeln, um Mieter:innen in dieser schwierigen Situation zu entlasten und vor Zahlungsengpässen zu bewahren. Die langfristigen Neubauziele begrüßen wir, sie werden aber in der Kürze der Zeit keine Abhilfe schaffen. Wir brauchen jetzt schnelle Maßnahmen, die den Mieter:innen direkt helfen."

Für eine typische Bestands-Mietwohnung mit Gasheizung haben sich die Kosten für Heizung und Warmwasser von Februar 2021 zu Februar 2022 laut den aktuell verfügbaren Daten des statistischen Bundesamts um 35,7 Prozent erhöht. Die Kosten für Strom stiegen im gleichen Zeitraum um 13 Prozent. In Summe müssen Mieter:innen einer typischen Wohnung mit 70 Quadratmetern rund 31 Euro pro Monat mehr für ihre Warmmiete inklusive Strom aufbringen als noch vor einem Jahr. Bis Ende des Jahres droht eine Mehrbelastung für Heizung, Warmwasser und Strom von rund 92 Euro pro Monat, wenn die Energiekosten weiter ansteigen. Das entspricht für diese Wohnungsgröße rund 1.100 Euro Mehrkosten pro Jahr. Diese Entwicklungen werden aber erst in den Nebenkostenabrechnungen im kommenden Jahr voll durchschlagen.

Datenbasis: Das ImmoScout24 WohnBarometer ist der Marktreport zur Entwicklung des Immobilienmarkts. Herausgeber ist ImmoScout24: Deutschlands führende Online-Plattform für Wohnimmobilien. Das ImmoScout24 WohnBarometer gibt die Preisentwicklung in realen Angebotspreisen wieder, ergänzt um einen Indikator zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie eine Preisprognose für die nächsten 12 Monate. Die Datenbasis umfasst über 8,5 Millionen Inserate der letzten fünf Jahre auf ImmoScout24. Dabei werden alle Mietwohnungsinserate analysiert. Die Werte werden für Referenzobjekte für den jeweils betrachtetem Immobilientyp durch einen Algorithmus aus dem Bereich des maschinellen Lernens ermittelt. Das Referenzobjekt für Mietwohnungen ist eine Zwei-Zimmer-Bestandswohnung mit 70 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle Angebote mit einem Baualter von maximal zwei Jahren zum jeweiligen Bestimmungszeitpunkt. Die Nachfrage im Verhältnis zum Angebot wird berechnet auf Basis der Kontaktanfragen pro Inserat des jeweiligen Immobilientyps pro Woche. Es handelt sich um einen normierten Wert, um unterschiedliche Standzeiten der Anzeigen auf dem Portal auszugleichen. Für die Preisprognose bildet der angewandte Algorithmus ebenfalls die Grundlage. Dazu fließen aktuelle Einwohnersalden sowie der verfügbare und geplante Wohngebäudebestand in die Berechnung ein. Die aktuellen Mietpreise beziehen sich immer auf den letzten Datenpunkt im Marktreport und stehen damit für den Angebotspreis im ersten Quartal 2022.

Quelle: ImmoScout24 (ots)

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