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Wir sind Kirche: Offener Brief an die Kirchen der Reformation zum Papstbesuch 2011

Archivmeldung vom 15.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz  / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

In einem Offenen Brief an die Kirchen der Reformation setzt sich die katholische Reformbewegung Wir sind Kirche dafür ein, dass diese endlich von der römisch-katholischen Kirche als Kirchen in vollem Sinne anerkannt werden. Eine wirkliche Ökumene könne nur stattfinden, wenn sich die Kirchen auf Augenhöhe begegnen. Die Erklärung „Dominus Iesus“ (im Jahr 2000 von Joseph Ratzinger als damaligem Präfekten der Glaubenskongregation verantwortet und im Jahr 2007 von ihm als Papst bestätigt) müsse revidiert werden. Die Christinnen und Christen in Deutschland erwarten mehr als theoretische Klärungsversuche des unterschiedlichen Kirchenverständnisses. Einer schnellen Klärung bedarf vor allem das Thema der Mahlgemeinschaft für konfessionsverbindende Eheleute.

Wir sind Kirche bedauert, dass seitens offizieller katholischer Seite die Erwartungen an das Treffen von Papst Benedikt XVI. mit Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen Kirche Deutschland schon vor der Begegnung massiv gedämpft worden sind. Der Besuch von Papst Benedikt XVI. am 23. September 2011 im Erfurter Augustinerkloster, in dem Martin Luther vor 500 Jahren noch katholischer Mönch war, wird sicher spektakuläre Bilder liefern und Eingang in die Geschichtsbücher finden. Aber trotz der Kürze dieser Begegnung – so der Appell von Wir sind Kirche - darf es nicht nur bei gegenseitigen Wohlwollensbekundungen bleiben, sondern es müssen neue Schritte für die Ökumene mit den Kirchen der Reformation eingeleitet werden. Für das Gespräch sind nur 35 Minuten eingeplant, zunächst war noch weniger Zeit vorgesehen.

Wenn der Papst die Person Martin Luthers würdigt, sollte er nicht nur etwas über den von Glaubenszweifeln geplagten „katholischen“ Luther sagen, sondern auch seine spätere, aus der Schrift begründete Kritik an der damaligen Kirchenverfassung und Glaubenspraxis als berechtigt anerkennen: den unberechtigten päpstlichen Machtanspruch, den von Rom geförderten Ablasshandel und die Fiskalisierung des gesamten kirchlichen Systems. Ebenso sind Luthers Verdienste, die bis heute auch in der römisch-katholischen Kirche fortwirken, anzuerkennen und zu würdigen. Man denke an die Rechtfertigungslehre, an die Bedeutung der Heiligen Schrift, an seinen Appell an die „Freiheit eines Christenmenschen“ und an die ständige Erneuerungsbedürftigkeit der Kirche. Leider wird der Papst die Orte der Reformation in der Stadt Wittenberg nicht besuchen. Das wäre ein noch stärkeres Zeichen der Ökumene gewesen.

ie Christinnen und Christen in Deutschland sehen, so heißt es in dem Offenen Brief, die Fragen rund um Abendmahl und Eucharistie, um Zölibat, um ein schriftgemäßes Amtsverständnis sowie Frauen im priesterlichen Dienst nicht mehr als rein innerkatholische, sondern als gesamtkirchliche Themen an. Sie betreffen die Glaubwürdigkeit der Kirchen und des Christentums insgesamt. Von daher hätten die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen der Reformation durchaus das Recht und sogar die Pflicht, in geschwisterlicher Fürsorge kritische Anfragen an die derzeit geltende Lehre und geübte Praxis der römisch-katholischen Kirche zu stellen.

Der Offene Brief im Wortlaut: www.wir-sind-kirche.de/files/1535_Offener%20Brief%2020110913.pdf

Quelle: Wir sind Kirche

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