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254.006 Menschen in Deutschland fordern: "Stoppt Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen"!

Archivmeldung vom 08.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/The Body Shop
Bild: obs/The Body Shop

Das Unternehmen The Body Shop Germany und die Kinderschutzorganisation ECPAT Deutschland e.V. (Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung) haben heute 254.006 in Deutschland gesammelte Unterschriften der Kampagne "Stoppt Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen" symbolisch an Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger übergeben.

Das Engagement von The Body Shop Germany und ECPAT Deutschland e.V. ist Teil einer globalen Kampagne "Stoppt Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen", die seit 2009 von The Body Shop und ECPAT in 66 Ländern durchgeführt wird. Ziel ist es, die Öffentlichkeit weltweit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und die nationalen Regierungen - darunter auch die Bundes-regierung - aufzufordern, sich stärker für den Schutz von über einer Million Kindern und Jugendlichen einzusetzen, die jährlich sexuell ausgebeutet werden. Weltweit haben sich über sieben Millionen Menschen gegen Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen ausgesprochen. Am 29. September 2011 werden die Unterschriften aus allen teilnehmenden Ländern an die Vereinten Nationen (UN) in Genf überreicht.

Die Kampagne

Mit der Forderung "Stoppt Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen" traten The Body Shop International und der Kampagnenpartner ECPAT International im Jahr 2009 an die Öffentlichkeit. In Deutschland haben rund 700 Mitarbeiter in über 100 The Body Shop® Geschäften als Kampagnenbotschafter durch öffentlichkeitswirksame Aktionen und intensive Gespräche mit den Kunden täglich Basisarbeit betrieben und die Bevölkerung auf dieses brisante Thema aufmerksam gemacht. Zudem konnte durch den Verkauf der von The Body Shop speziell für die Kampagne entwickelten Handcreme "Soft Hands Kind Heart Hand Cream" die Arbeit von ECPAT Deutschland e.V. mit einem Spendenbetrag von bislang über 270.000 Euro unterstützt werden. ECPAT Deutschland legt in der gemeinsamen Kampagnenarbeit neben öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten, wie z.B. zahlreichen Städteaktionen mit Jugendlichen und jungen Freiwilligen, einen Schwerpunkt auf die Schulung und Fortbildung von Fachkräften. Diese richten sich u. a. an Mitarbeiter der Polizei, Jugend- und Sozialbehörden, Jugendhilfeeinrichtungen, Ausländerbehörden, Flüchtlingseinrichtungen sowie NGOs. Zielsetzungen sind eine bessere Opferidentifizierung sowie die wirksame Unterstützung und Betreuung der Opfer. Bisher konnten rund 300 Fachkräfte geschult werden. Diese Schulungen werden auch im Jahr 2012 fortgeführt. Durch ihren gemeinsamen Schulterschluss haben The Body Shop Germany und ECPAT Deutschland e.V. in breitem Rahmen Bewusstsein in der Öffentlichkeit geschaffen. Über 250.000 Menschen in Deutschland haben mit ihrer Unterschrift ein deutliches Zeichen gegen Sex-Handel mit Kindern und Jugendlichen gesetzt.

Situation und Forderungen in Deutschland

Es ist nachgewiesen, dass Deutschland als Tatland für grenzüberschreitenden Handel mit Kindern und Jugendlichen zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und als Hersteller von pornografischem Material dient (Menschenhandelslagebild 2009 des Bundeskriminalamtes). Weniger bekannt ist, dass Minderjährige auch innerhalb Deutschlands gehandelt werden - und das muss Politik, Strafverfolgung und Öffentlichkeit bewusst werden. Obwohl Deutschland die meisten internationalen und regionalen Rechtsinstrumente, die der Bekämpfung des Handels mit Kindern und Jugendlichen dienen, ratifiziert hat, müssen neue EU Richtlinien erst in nationales Recht umgesetzt werden.

Die Entgegennahme der Unterschriften durch die Bundesjustizministerin ist mit großen Hoffnungen auf einen besseren Schutz der Opfer des Kinderhandels in Deutschland verbunden. "Wir werten es als wichtiges politisches Zeichen, dass die Justizministerin die 254.006 Unterschriften entgegengenommen hat. Es ist an der Zeit, dass wir auch in Deutschland den Handel mit Kindern und Jugendlichen ernst nehmen. Das Ziel muss sein, alle von dieser Ausbeutung betroffenen Kinder und Jugendlichen zu identifizieren, unabhängig davon, ob sie hier in schwierigen Familiensituationen oder auf der Straße leben, ob sie als Au Pair, Hausmädchen oder als unbegleitete Flüchtlinge zu uns gekommen sind. Alle Opfer sollen eine kind- und jugendgerechte Unterstützung erhalten. Dafür stehen wir - The Body Shop und ECPAT - mit unserer Kampagne", betont Mechtild Maurer, Geschäftsführerin von ECPAT Deutschland e.V.

Bisher blieben in Deutschland vor allem die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und die Maßnahmen zur Unterstützung der Opfer unzureichend. Hierzu sollten insbesondere alle Fachleute, die mit Opfern des Handels mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, an Weiterbildungen teilnehmen. Dies betrifft z. B. Polizeibeamte, Richter, Staatsanwälte, Sozial- und Jugendarbeiter, Beamte der Einwanderungsbehörden und Mitarbeiter in Beratungsstellen. Dies stellt sicher, dass betroffene Kinder und Jugendliche schnell erkannt werden und effektiv unterstützt werden können. Daher wurde in Deutschland im Rahmen der Kampagne in erster Linie gefordert:

  • Ausbau von spezialisierten und kindgerechten Hilfe- und Betreuungsangeboten für Opfer von Kinderhandel,
  • Schulung und Vernetzung spezifischer Berufsgruppen (u. a.Polizei und Jugendwohlfahrt), um die Identifizierung sowohl vonOpfern als auch von Tätern zu erhöhen, sowie
  • Sensibilisierung der Bevölkerung in Deutschland und Einrichtung einer öffentlichen Hotline für Betroffene.

Mit der Ratifizierung der Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung von Menschenhandel und zum Opferschutz wurde vom Bundesjustizministerium bereits ein wichtiger Schritt gegen Kinderhandel und Missbrauch geleistet. Allerdings hat Deutschland noch einen langen Weg vor sich, bis diese Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wird und ein gut funktionierendes Meldesystem für Betroffene geschaffen ist. Der Geschäftsführer von The Body Shop Germany, Alexander Borwitzky, bringt es auf den Punkt: "Mit der Unterschriftensammlung fordern wir die Bundesregierung auf, nicht wegzuschauen. Mehr als 250.000 Menschen in Deutschland haben mit ihrer Unterschrift ein deutliches Zeichen gesetzt. Doch das kann nur der Anfang sein - nun ist die Politik gefordert."

Quelle: The Body Shop (ots)

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