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Verdacht auf bundesweiten Betrug: KKH will Strafanzeige gegen Orthopäden und Physiotherapieunternehmen erstatten

Archivmeldung vom 18.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Susann von Wolffersdorff / pixelio.de
Bild: Susann von Wolffersdorff / pixelio.de

In Deutschland sind zweifelhafte Geschäfte zwischen Orthopäden und einem bundesweit tätigen Physiotherapieunternehmen aufgedeckt worden. Die Mediziner machen dabei Geschäfte auf Kosten der Krankenkassen. "Wir werden alsbald Strafanzeige wegen Betruges erstatten und Rückforderungen aufmachen", sagte die Korruptionsexpertin der Krankenkasse KKH, Dina Michels, dem ARD-Magazin "Kontraste".

Den Mittelpunkt dieses Geschäftsmodells bildet den Recherchen zufolge ein Unternehmer, der bundesweit mehr als 160 Physiotherapiezentren betreibt. Wie die KKH ermittelte, leben einzelne dieser Therapiepraxen fast ausschließlich von Patienten derjenigen Ärzte, die direkt oder über ihre Familienangehörigen an der jeweiligen Praxis beteiligt sind. Die Ärzte oder ihre Angehörigen profitieren dann von den Gewinnen der Therapiepraxen. "Ärzten ist es grundsätzlich verboten, sich an Therapiezentren zu beteiligen, wenn sie ihre Patienten dann letzten Endes dort auch hinschleusen und dafür Geld kassieren - sei es auch durch eine Gewinnbeteiligung", sagte Michels. Die Ermittlerin beruft sich dabei auf § 128 SGB V und die Berufsordnung der Ärzte. Um für Kundschaft zu sorgen, empfehlen Ärzte ihren Patienten oft ungefragt diejenigen Physiotherapiezentren, mit denen sie wirtschaftlich verbunden sind. Das belegen Filmaufnahmen, die in dem Magazin gezeigt werden. KKH-Ermittlerin Michels bezeichnete diese Masche als "besondere Dreistigkeit". Hier hätten sowohl Ärzte als auch Therapiezentren "gegen wichtige formale Vorschriften" wie das Zuweisungsverbot von Patienten verstoßen. In der Politik wird angesichts dieser neuen Fälle der Ruf nach einer Verschärfung der Anti-Korruptionsregeln laut. "Wenn wir jetzt feststellen müssen, dass diese Geschäftsmodelle weiter verfolgt werden, dann werden wir genau noch mal den Finger darauf legen und darauf hinweisen, dass wir da Nachschärfungen brauchen", sagte die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (Grünen) der ARD.

Sendung: "Kontraste", ARD, 18. April 2013, 21.45 Uhr)

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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