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Job-Angebot fordert richtige Körbchengröße

Archivmeldung vom 11.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Braunes Haar und kleine Brüste: Das ist qualifiziert. Bild: matchingmodels.com
Braunes Haar und kleine Brüste: Das ist qualifiziert. Bild: matchingmodels.com

Der Personalvermittler Matching Models hat sich in Großbritannien massive Sexismus-Vorwürfe eingehandelt. Das Unternehmen sieht sich nämlich als Agentur für "schöne und talentierte Menschen" und schreckt vor nichts zurück, um wohlhabenden Klienten ihre Wünsche zu erfüllen. Aktuell sorgt ein Jobangebot für Aufregung, das explizit "braunes langes Haar und B- bis C-Körbchen" fordert. Aus Sicht von Kritikern sind solche und ähnliche Ausschreibungen nicht nur sexistisch, sondern auch schlichtweg rechtswidrig.

Scharf in der Kritik steht Matching Models aufgrund einer Ausschreibung, nach der eine - mit 110.000 bis 140.000 Pfund im Jahr immerhin gut bezahlte - Persönliche Assistentin eben Wunschhaarfarbe und die richtige Körbchengröße haben muss. Als "widerlich, ungesetzlich und Frauen herabwürdigend" bezeichnet das die Equality and Human Rights Commission. Die Anzeige stamme "direkt aus den 1970ern", so andere Kritiker. Die Fawcett Society wiederum zweifelt an, dass die Ausschreibung in dieser Form britischem Gleichbehandlungsrecht genügt.

Für Agenturgründerin Nathalie Jansen ist freilich vor allem der Auftraggeber wichtig und für den zählt eben auch das Aussehen. "Der Kunde, der eine bestimmte Körbchengröße will, ist ein älterer Gentleman. Er hat ein spezielles, von Christian Dior entworfenes Outfit", erklärt sie gegenüber der "BBC". Er wolle eben eine Angestellte mit kleinerer Körbchengröße, die auch in das Designerstück passt.

Fragwürdiges Geschäft

Auch andere Stellenausschreibungen über Matching Models sind fragwürdig. Wenn beispielsweise ein Geschäftsmann einen "sexy weiblichen Fahrer" für seinen Porsche Cayenne sucht, scheint klar, welche Talente ihm wirklich wichtig sind. Doch sei die Ausschreibung "eindeutig ungesetzlich", so der Arbeitsrechts-Experte James Lynas von der Kanzlei Winckworth Sherwood. "Ein männlicher Chauffeur, der den Job wirklich will, könnte sich bewerben und dann aufgrund von Geschlechterdiskriminierung klagen", meint er.

"Es ist fast politisch unkorrekt, zu verlangen, dass jemand für einen arbeitet, der sowohl attraktiv als auch professionell mit den richtigen Fähigkeiten ausgerüstet ist", heißt es indes auf der Webseite der Agentur. Große Marken scheinen aber wenig Vorbehalte zu haben, auf politische Korrektheit zu pfeifen. Denn das Geschäft von Matching Models läuft offenbar gut. Zu den Kunden zählen unter anderem Louis Vutton, Cartier, Coca-Cola, Heineken und MTV.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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