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Der Beweis: Kießling und Schiedsrichter Brych unschuldig

Archivmeldung vom 04.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/DFI - Deutsches Fussball Institut"
Bild: "obs/DFI - Deutsches Fussball Institut"

Die Beschäftigung mit einem einfachen, doch nicht zu leicht lösbaren Rätsel hilft zu verstehen, was der menschliche Verstand bei einer neuen, ihm vorher nicht bekannten Situation, überhaupt leisten kann. Dies ist vom Ergebnis, insbesondere, wenn es in wenigen Sekunden und unter außergewöhnlichem Druck stattzufinden hat, sehr eingeengt. Eine von Stefan Kießling von vielen erwartete Aussage zum Schiedsrichter vor Fortsetzung des Spiels "das war kein Tor" ist ihm überhaupt nicht möglich gewesen.

Betrachten wir das im Bild dargestellte Rätsel: Die meisten Menschen können dieses Rätsel gar nicht oder erst nach einigen Minuten lösen. Ganz wenige innerhalb von 30 Sekunden und praktisch niemand auf Anhieb (außer er hat es schon gekannt). Das Problem ist, wie unser Gehirn, unser Verstand arbeitet. Wenn es die neun Punkte wahrnimmt, bleibt es darauf fixiert und verlässt sozusagen nicht das System, geht nicht in die Weitläufigkeit des Raumes, was aber zur Lösung notwendig wäre. Der Verstand beschränkt sich bei der Lösung auf das, was er wahrgenommen hat (was das Auge gesehen hat) und nicht auf das, was es noch geben könnte.

Die Lösung finden Sie hier.

Die analoge Situation hatte Kießling, seine Leverkusener Mitspieler, der Schiedsrichter, auch alle Hoffenheimer Gegenspieler und die Zuschauer. Der Verstand kann nicht in einer Dimension denken und Lösungen anbieten in der er noch nie war. Er kann ausschließlich auf das zurückgreifen, was in seiner Erfahrung festgehalten ist. Die Situation, dass ein Ball für das Auge nicht erkennbar durch eine Öffnung des Netzes geht, ist noch niemals vorgekommen und deshalb im Gehirn schlichtweg nicht vorhanden. Auf eine solche Lösung zu kommen würde selbst in ruhiger Umgebung - nicht in der hektischen Atmosphäre des Stadions und des Vorfalls - mehrere Minuten kosten.

Der menschliche Verstand bietet plausible Lösungen an und keine unbekannten Spekulationen

Den Schluss zu ziehen, da muss was passiert sein, dass es noch niemals gab, gibt der menschliche Verstand nicht her. Ganz im Gegenteil, unser Verstand versucht uns immer sofort eine passable Lösung anzubieten, deshalb irrt man sich ja auch so häufig. Alle die, die Situation live und aus der Nähe verfolgen konnten, also die umstehenden Spieler und der Schiedsrichter hatten in etwa die gleichen Gedankengänge, die sich in Zehntelsekunden aneinanderreihen. "Der Ball geht wohl am Tor vorbei! Was ist jetzt los, der Ball liegt mitten im Tor?" Und alle - selbst den Hoffenheimer, die ja benachteiligt wurden - zogen den gleichen Schluss: Tor, war aber irgendwie komisch!

Und der Verstand aller hat auch das einzig Richtige gemacht, in der sekundenschnellen Abwägung hat er nicht auf einen praktisch nie und von ihm gar nicht abgespeicherten Fall abgezielt, sondern seine ganz normale Lebenserfahrung eingebracht, da wird wohl doch durch Abfälschen oder durch einen Effet-Ball oder der durch eine unglückliche Aktion des Torwarts der Ball irgendwie ins Tor gegangen sein. Sowas hat jeder der Beteiligten auch schon gesehen und erlebt. Der Verstand bietet die wahrscheinlichen Lösungen an und nicht Unmögliches. Das Netzlochtor ist bis zu diesem Vorfall unmöglich und erst jetzt in unseren Gehirnen.

Da gab es sogar Fernsehsendungen, bei denen man über eine Perspektive mitentscheiden konnte: Tor oder Nicht-Tor? Und auch hier die Bestätigung sogar reihenweise, auch wenn man sich sicher ist, dass der Ball nicht ins Tor geht, kann dies dann doch sein! Das heißt, dass Stefan Kießling in dieser Situation den Schluss ziehen kann "das war kein Tor", den viele aufgebrachte Menschen von ihm erwartet hätten, ist nach oben dargestellter Analyse schlichtweg gar nicht möglich. Wäre sogar ein Fehlverhalten seines Verstandes. Die maximale und ehrliche Aussage von Kießling wäre: "War irgendwie komisch, ich hätte gedacht der Ball ginge vorbei." Und genau in diesem Kontext hat Kießling auch auf Brychs Frage geantwortet. Aufgrund dieser Aussage kann aber kein Schiedsrichter der Welt ein Tor nicht geben. Der Ball liegt mitten im Tor und kein einziger, auch die Gegner und selbst ihr Torwart, reklamieren nicht oder können die Lösung des Vorfalls zeigen. Der Netzfehler wurde erst aufgezeigt als das Spiel schon fortgesetzt war.

Entschuldigung bei Kießling und Schiedsrichter Brych notwendig

Das DFI hat 25 Personen, die den Vorfall Phantomtor nicht kannten, die Spielszene ohne Ton und Kommentar vorgespielt. Auch hier das gleiche 100%ige Ergebnis.

Auf die Frage, was Sie sehen, sagen alle 25 trotz zweimaliger Wiederholung und einer Kameraeinstellung, die bessere Sichtverhältnisse geboten hat, als durchschnittlich die umstehenden Spieler und Schiedsrichter hatten: Tor, wenige fügten an "war irgendwie schon merkwürdig."

Die Fernsehzuschauer hatten eine andere Wahrnehmung des Spiels, dass von vornherein als das absolute Sensationsspiel mit einmaligen Gegebenheiten angekündigt wurde und unmittelbar auf das Tor sofort der Netzdefekt gezeigt wurde. Damit erschien das ganze nicht rätselhaft.

Stefan Kießling und auch Schiedsrichter Felix Brych haben durch das Phantomtor viel erleiden müssen. Diejenigen, die hier denunziert haben, weil Kießling nicht gesagt hat, dass es kein Tor war, sind absolut im Unrecht. Wenn diese Leute nicht selbst das 9-Punkte-Rätsel innerhalb von zehn Sekunden gelöst haben, bleibt ihnen nichts anderes übrig als sich bei Kießling oder Schiedsrichter Brych zu entschuldigen.

In Kürze lesen Sie dazu im DFI folgenden Bericht: "Zuschauer und Medien suchen Fair-Play Gewissensberuhigung"

Quelle: DFI - Deutsches Fussball Institut (ots)

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