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Jens Lehmann: "Es ist peinlich, es ist unangenehm und ich wäre am liebsten unerkannt entkommen."

Archivmeldung vom 18.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jens Lehmann Bild: Florian K.
Jens Lehmann Bild: Florian K.

"Ich bin ich und für meine Taten verantwortlich. Diese Aktionen am Wochenende waren zweifelsfrei nicht gut und wenn ich könnte, würde ich sie rückgängig machen." Bei Kerner sprach Jens Lehmann, Ex-Nationaltorhüter und Keeper beim VfB Stuttgart, gestern zum ersten Mal öffentlich über die Entgleisungen, die zuletzt für viele negative Schlagzeilen sorgten.

Die Strafe vom Verein werde er akzeptieren - über die tatsächliche Höhe allerdings schwieg Lehmann: "Sie ist sehr hoch."

Auch über die anschließende Auseinandersetzung mit einem Fan zeigt sich der einstige WM-Held geläutert: "Auf Situationen wie diese bin ich nicht vorbereitet. Das sollte mir nicht passieren, aber jetzt ist es nun mal so. Es ist mir peinlich, es ist mir unangenehm und ich wäre am liebsten verschwunden, ohne erkannt zu werden. Ich wusste einfach in dem Moment nicht, wie ich ihn sonst zum Schweigen bringen soll."

Seine Karriere beim VfB Stuttgart wolle er nicht vorzeitig beenden, denn trotz der Probleme in der jüngsten Zeit wisse er auch, dass er "eine gewisse Grenze nie überschritten" habe: "Ich habe in all der Zeit nie jemanden verletzt, niemanden geschlagen, bis zum heutigen Tag. Ja, ich habe einige Schlagzeilen abbekommen - über Sachen, die alle nicht gut sind. Aber so richtig schlimme Sachen waren nicht darunter - dann hätte ich ein Problem mit mir und müsste mich kräftig hinterfragen." Insbesondere seine Kinder seien für ihn ein wichtiger Gratmesser, wann er zu weit gehe: "Wenn die Kinder dadurch Probleme bekommen, dann müsste ich mich wirklich fragen, ob das alles noch so richtig ist, was ich mache."

Zur "Pipi-Pause" während des letzten UEFA-Champions-League-Spiels schmunzelte der 40-Jährige nur: "Ich finde es irgendwie ganz sympathisch, dass es immer noch Dinge gibt, die eine Kamera nicht einfangen konnte. Die hätte da nämlich tatsächlich alles gesehen, mein Tiefschutz war verrutscht. Danach konnte ich mich auf jeden Fall besser bewegen."

Seinem Karriereende blickt Lehmann mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen - und wer weiß, vielleicht kehrt er ja 2010 doch noch ins WM-Tor zurück. "Im Fußball ist alles möglich. Aber im Moment ist die Nationalmannschaft für mich sehr weit weg."

Stefan Effenberg auf stern.de: Jens Lehmann ist und bleibt ein Sportsmann

Rückendeckung für Jens Lehmann: Stefan Effenberg hat den wegen seiner Eskapaden zuletzt heftig in die Kritik geratenen Stuttgarter Torwart in Schutz genommen. "Ich finde es gut, dass er sich für seinen Ausraster bei der Mannschaft entschuldigt hat. Jens ist und bleibt ein Sportsmann, auch wenn das in letzter Zeit in Vergessenheit geraten ist", schreibt der ehemalige Nationalspieler in seiner Kolumne für stern.de. "Ich bin mir eigentlich sicher, dass er seine Karriere mit einer großartigen Rückrunde würdig ausklingen lässt. Es liegt ja nur an ihm."

Effenberg bricht in seiner persönlichen Bundesliga-Hinrundenbilanz auch eine Lanze für Wolfsburgs Trainer Armin Veh: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass Veh im Wolfsburger Umfeld derartig hart angegangen wird. Er hat vor der Saison den Deutschen Meister übernommen. Das war und ist der schwierigste Job aller 18 Bundesliga-Trainer." Und weiter: "Ich kenne ihn und weiß, was für ein akribischer Arbeiter er ist. Was ich besonders an ihm schätze: Er legt immer die Hand schützend über seine Spieler."

Sorgen bereiten Effenberg die Fan-Anfeindungen gegenüber Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp: "Es ist unerträglich, dass dem Mann Woche für Woche in den Stadien dieser Republik der blanke Hass entgegenschlägt. Dieser kleine Teil der pöbelnden 'Fans' gehört für mich bestraft", schreibt Effenberg auf stern.de. "Ich habe Dietmar Hopp kennengelernt. Er ist ein sozialer Mensch, der Altenheime bauen lässt, bodenständig ist und viel für die Region tut. Man müsste ihn deswegen eigentlich viel mehr würdigen."

Quelle: SAT.1 / stern.de

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