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American Football ist so etwas wie eine Religion Amerikas

Archivmeldung vom 28.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Stehende und kniende Spieler der San Francisco 49ers vor einem Spiel im Oktober 2017
Stehende und kniende Spieler der San Francisco 49ers vor einem Spiel im Oktober 2017

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY-SA 2.0
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Eine der populärsten Sportarten Amerikas, American Football, ist schon längst nicht mehr nur ein Sportereignis, sondern sie macht immer öfter die Bühne für die Politik frei. Bei mehreren Football-Spielen hatten sich die Spieler der Teams von den Baltimore Ravens bis zu den Oakland Raiders während des traditionellen Gesangs der Nationalhymne zu einem politischen Signal verabredet. Ihre Handlung war eine Reaktion auf Donald Trumps Verurteilung der Proteste, die mit dem ehemaligen 49ers Quarterback von San Francisco, Colin Kaepernick, im vergangenen Jahr begonnen hatten. Er sagte, er weigere sich, "aufzustehen, weil er nicht stolz auf ein Land sein kann, das schwarze und farbige Menschen unterdrückt."

Colin Kaepernick
Colin Kaepernick

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY-SA 2.0
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Bei einer Kundgebung sagte Trump zu einer Menschenmenge: „Würden Sie nicht gerne einen dieser NFL-Besitzer sagen hören: ‚Holen sie diesen Hurensohn vom Feld', wenn dieser unsere Flagge nicht respektiert?. Trump nannte dann den Protest gegen die Hymne eine "totale Missachtung unseres Erbes".

Die Reaktionen auf die Worte des Präsidenten sowie auf die Proteste waren gemischt.

Der Besitzer der Ravens, Steve Bisciotti, twitterte eine Unterstützungserklärung für seine Spieler. Einige Fans empfanden das Eindringen von Politik - implizit liberale Politik - in den Football als ungerechtfertigt oder sogar unangenehm. Ein pensionierter Lehrer aus Milwaukee sagte der Green Bay Press Gazette, er sei von Kopf bis Fuß "angewidert" und habe amerikanische Flaggen als Gegenprotest auf die Tribüne gebracht. „Ich bin hier für den Football. Ich bin nicht für die Politik hier, sagte ein anderer Teilnehmer der Zeitung. Andere konzentrieren sich lieber auf spannende NFL-Wetten, als auf Politik.

Ob zum Guten oder zum Schlechten, Football wurde - wie viele andere amerikanische Sportarten - immer, wenn nicht politisch, dann jedoch zumindest politisiert. Die Popularität der amerikanischen Sportkultur ist tief verwurzelt in der Geschichte einer bestimmten Art von "muskularem Christentum", einer Mischung aus Nationalismus, Nostalgie, Frömmigkeit und ausgelebter Männlichkeit. Vom Football-Stadion bis zum Basketballplatz haben sich die amerikanischen Sportler so sehr mit der Definition einer bestimmten männlichen und typisch christlichen Identität befasst, wie mit dem Spiel selbst.

Die Sportkultur ist für Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen religiös. Wie Professor und Theologe Randall Balmer in einem Artikel für Sojourners formulierte: "Das Sportstadion hat das Kirchenheiligtum insbesondere für amerikanische Männer, als dominierende Arena der Frömmigkeit um die Wende des 21. Jahrhunderts ersetzt." Und das veranlasst die Sportler dazu während der "heiligen" Zeit des Spiels zu protestieren, anstatt anschließend außerhalb des Feldes. In der NFL kann jeder auf die Ergebnisse aller Spiele und mehr wetten.

Historie des Footballs

Der moderne nordamerikanische Football entwickelte sich aus einem Match zwischen der McGill University of Montreal und der Harvard University im Jahr 1874. Während des Spiels wechselten die beiden Teams zwischen den von McGill verwendeten Rugby-Regeln und den von Harvard verwendeten Boston Game-Regeln. Innerhalb weniger Jahre hatte Harvard sowohl McGills Regeln übernommen als auch andere US-amerikanische Hochschulteams davon überzeugt, dasselbe zu tun. Am 23. November 1876 trafen sich Vertreter von Harvard, Yale, Princeton und Columbia auf der Massasoit Convention in Springfield, Massachusetts, und stimmten zu, die meisten Regeln der Rugby Football Union mit einigen Abweichungen zu übernehmen.

Im Jahr 1880 entwickelte Yale-Trainer Walter Camp, der zu einem festen Bestandteil der Konventionen des Massasoit House wurde, wo die Regeln diskutiert und geändert wurden, eine Reihe wichtiger Neuerungen. Die beiden wichtigsten Regeländerungen von Camp, mit denen das amerikanische Spiel vom Rugby abweicht, waren das Ersetzen der Scrummage durch die Scrimmage-Linie und die Festlegung der Down-and-Distance-Regeln. Der American Football war jedoch nach wie vor ein gewaltsamer Sport, bei dem Kollisionen häufig zu schweren Verletzungen und manchmal sogar zum Tod führten. Dies hatte zur Folge, dass US-Präsident Theodore Roosevelt am 9. Oktober 1905 ein Treffen mit Football-Vertretern aus Harvard, Yale und Princeton abhielt, bei dem sie zu drastischen Veränderungen aufgefordert wurden. Eine Regeländerung, die 1906 eingeführt wurde, um das Spiel zu öffnen und Verletzungen zu reduzieren, war die Einführung des legalen Vorwärtspasses. Obwohl dies jahrelang keine große Rolle spielte, war dies eine der wichtigsten Regeländerungen bei der Etablierung des modernen Spiels.

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