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Idole zum Anfassen

Archivmeldung vom 06.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Fourcade
Martin Fourcade

Foto: Peter Porai-Koshits
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Ruhpolding war der Kellner auch der Koordinator. Der gute Mann, eigentlich zuständig für Speisen und Getränke im Teamhotel der französischen Biathleten, organisierte neben seinen eigentlichen Aufgaben die öffentlichen Fotoauftritte von Martin Fourcade im Haus gleich mit. Und so konnte es vorkommen, dass neben Schäufele und Haxen auch der Tipp mitgeliefert wurde, den Fotoapparat oder das Smartphone bereit zu halten, denn Frankreichs Biathlon-Superstar habe gerade fertig gespeist und werde in wenigen Augenblicken am Tisch vorbeischweben.

Mehr noch: Im Zweifelsfall fotografierte der Hotelangestellte gleich selbst. Das Opfer der Begierde, Dominator seiner Sportart und Superstar in der Szene, ließ das Prozedere Abend für Abend geduldig über sich ergehen. Gleiches galt für Autogrammwünsche vor dem Hotel, neben der Strecke oder anderswo in der Öffentlichkeit. Fourcade ist – wie die meisten seiner Zunft – ein Mann, der das öffentliche Interesse nicht als Fluch, sondern als Segen empfindet.

In diesem Punkt hat der Franzose vieles gemein mit Peter Prevc. Der Slowene – eigentlich ein eher introvertierter Typ – wuchs im Saisonverlauf mit seinen Erfolgen in vielerlei Hinsicht, genoss in wachsendem Maße auch das Interesse der Öffentlichkeit, spielte schließlich mit Publikum und Medien. Und hielt dem Druck, der sich automatisch aufbaut, wenn Fans in sechsstelliger Zahl zur Flugschanze nach Planica strömen, um ihren Liebling siegen zu sehen, gelassen stand. Prevc verteilte Autogramme, Luftküsse, winkte ins Publikum und freute sich mit seinen Teamkollegen. Erdverbunden, der Mann!

Therese Johaug dagegen suchte und fand andere Möglichkeiten, denn die Norwegerin ist während der Saison – wie die anderen Mitglieder der natürlich von den Medien und der Öffentlichkeit sehr begehrten Nationalmannschaft auch – in ein relativ enges Korsett geschnürt, das öffentliche Auftritte in übersichtlichen Grenzen hält. Deshalb hat die aktuelle Frontfrau des Weltlanglaufsports die Sozialen Medien für sich entdeckt: Wer Johaug beispielsweise auf YouTube sucht, findet neben sportlichen Höhepunkten Therese als Co-Pilotin im Rennwagen, in Werbespots, beim Fischen, und natürlich darf ein Home-Video nicht fehlen; und als besonders gilt ein Auftritt der Norwegerinnen im Bikini. Den Vogel aber schoß die Ausnahmeathletin mit einem Clip aus dem Jahre 2011 ab: Dort posiert sie als Model, fast 400.000 Menschen wollten das sehen.

Von derlei Zahlen ist Kombinierer-König Eric Frenzel ein ganzes Stück entfernt. Aber immerhin mehr als 35.000 User haben den Daumen bei seinem Facebook-Auftritt gehoben, und in absoluten Zahlen toppt der Sachse selbst Johaug, wenn er bei der jährlichen Sportlerwahl im ZDF wieder einmal als einer der erfolgreichsten Athleten auf die Bühne gerufen wird. Während Frenzel zu derlei Anlässen im feinen Zwirn erscheint, gibt sich der Olympiasieger und Weltmeister ansonsten eher locker. Beim Radfahren, Golfspielen oder als Student an der Hochschule in Mittweida ist der 27-Jährige einer von Vielen. Und was die Zuschauer in seiner Disziplin besonders schätzen: Sie müssen nach dem Springen oder Laufen nicht hinter ihrem Star hinterherrennen, Frenzel kommt zu ihnen, für Selfies, Autogramme und den einen oder anderen kurzen Plausch.

Vielleicht liegt es daran, dass Johaug und Prevc, Frenzel und Fourcade ihre Normalität aus ihrem Sport ziehen. Denn auch wenn Springen und Biathlon, Kombination und Langlauf die Massen anziehen: Der Kontakt zu den Fans ist und bleibt diesen vier Stars ebenso ein Bedürfnis wie den meisten anderen aus dem großen Weltcupzirkus im Schnee.

Quelle: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG

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