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US-Football: Teamname für Reporter zu rassistisch

Archivmeldung vom 11.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Helm: die Redskins sind stolz auf ihren Namen. Bild: flickr/Keith Allison
Helm: die Redskins sind stolz auf ihren Namen. Bild: flickr/Keith Allison

Zur Überraschung vieler Fans formiert sich innerhalb der US-Sportberichterstattung Widerstand gegen den Namen des Football-Teams Washington Redskins. Immer mehr Journalisten sind der Meinung, dass Redskin (zu Deutsch: Rothaut) ein rassistischer Ausdruck sei und weigern sich deshalb, ihn in den Mund zu nehmen oder zu Papier zu bringen. Als letzter Pressevertreter hat diesbezüglich Peter King von Sports Illustrated klar Stellung bezogen. Er möge nicht zu den Anstößigkeiten gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern beitragen, die diesen Namen als Verunglimpfung sehen.

Das bewusste Verschweigen des Klubnamens beinhaltet allerdings einiges an Zündstoff und wirft die Frage auf, wie weit politische Korrektheit gehen soll. King schreibt: "Ich habe keine Ahnung, ob es für die Öffentlichkeit richtig oder es politisch korrekt ist. Ich versuche auch nicht, Ihnen zu sagen, dass Sie falsch liegen, wenn Sie den Namen mögen oder dass es schlecht ist, wenn sie den Namen hassen", so King. Er könne nur sagen, wie er sich fühle. "Mich plagt es zusehends das Wort zu benutzen, da es ein Querschnitt unserer Bevölkerung es als beleidigend empfindet."

Kings Leser wiederum halten seine Vorgehensweise für völlig überzogen. Einer schreibt beispielsweise in einem Posting, dass er seit 50 Jahren ein stolzer Washington-Redskins-Anhänger sei. "Ich war auch für viele Jahre ein begeisterter Leser von Peter King, aber jetzt nicht mehr. Das ist das Lächerlichste, was ich jemals von einem Journalisten gehört habe." Ein anderer lässt mit einem originellen Vorschlag aufhorchen: "King sollte seinen Nachnamen ändern aus Respekt vor den Millionen von Menschen, die im Laufe der Menschheit von 'Königen' abgeschlachtet, ermordet und versklavt wurden."

Tapferkeit und Würde

Vor King hatten sich auch schon Tim Graham von den Buffalo News und führende Köpfe bei den Philadelphia Daily News, New Republic und Mother Jones dafür ausgesprochen, das "R-Wort" künftig zu unterlassen. Nicht wenige meinen jedoch, dass die Journaille mit ihrer Methodik ins Leere ziele, da sich der Football-Klub gerade deshalb Redskins nenne, um die Tapferkeit und Würde der Indianer zu ehren.

In der Vergangenheit gab es immer wieder rechtliche Anstrengungen von Interessengruppierungen, den Namen als Marke zu verbieten - jedoch ohne Erfolg. Ursprünglich wurde der Indianer von den europäischen Einwanderern abfällig als "Rothaut" bezeichnet, obwohl er eher einen braunen Hautteint hat. Er schmückte sie sich vielmehr zu bestimmten Anlässen mit roter Farbe im Gesicht. Der Europäer war wiederum das viel zitierte "Bleichgesicht". Wie beleidigend oder rassistisch motiviert der Ausdruck "Rothaut" in den heutigen USA ist, bleibt umstritten. Weit verbreitet ist die Bezeichnung jedenfalls nicht. Das zeigt auch eine interaktive "Hass-Landkarte". Sie führt den Ausdruck gar nicht erst an.

Quelle: www.pressetext.com/Sebastian Köberl

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