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Skepsis im Deutschen Ethikrat zur möglichen Wiederaufnahme der Fußballbundesliga

Archivmeldung vom 05.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bredehorn Jens / pixelio.de
Bild: Bredehorn Jens / pixelio.de

Im Deutschen Ethikrat gibt es Skepsis hinsichtlich einer schnellen Wiederaufnahme der Fußballbundesliga. "Mich wundert, dass wir auf die Bundesliga-Debatte so viel Energie verwenden. Sie ist ein Beispiel für geschicktes Lobbying. Geisterspiele gaukeln nicht einmal Normalität vor, sondern verdeutlichen vor allem, wie unnormal die Zustände sind", sagte Ethikrat-Mitglied Steffen Augsberg im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Augsberg weiter: "So gern wir ihn haben: Der Fußball wird an dieser Stelle doch sehr gehätschelt." Für die Gesamtbevölkerung sei es nicht sonderlich relevant, ob Bundesligaspiele stattfinden oder nicht, sagte der Rechtsprofessor und betonte: "Selbst wenn man alle Jobs miteinbezieht, die an der Branche hängen, hat der Fußball doch eine überschaubare wirtschaftliche Bedeutung. Andere Teile der Bevölkerung sind viel erheblicher und existenzieller von der Corona-Krise betroffen. Es wäre wohl sinnvoller, darauf hinzuarbeiten, dass Kinder wieder gemeinsam draußen spielen können und etwa die Gastronomiebranche schnellstmöglich wieder in die Gänge kommt."

In der aktuellen Debatte um Lockerungen in der Corona-Krise zeigt Augsberg, der als Mitglied im Ethikrat auch die Bundesregierung berät, Verständnis für regionale Sonderwege. "Ständig auf bundesweit einheitliche Vorgaben zu drängen halte ich für wenig plausibel. Die föderale Option beinhaltet doch gerade, dass wir regionale sozioökonomische Gegebenheiten, unterschiedliche Infektionszahlen etc. berücksichtigen können", sagte Augsberg: "Warum sollen auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern die Schulen nicht früher öffnen können als in Hamburg, wo die Infektionsbelastung eine ganz andere ist"? Es gelte, sich die jeweiligen Umstände für eine Vielzahl von Maßnahmen genauer anzuschauen. "Dazu wäre es auch gut, endlich mehr darüber zu wissen, ob Menschen am Coronavirus gestorben sind oder nur mit dem Virus", betonte Augsberg.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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