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Kugelstoß-Weltmeister Storl würde sich für sauberen Sport "gläsern" machen

Archivmeldung vom 13.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
David Storl
David Storl

Foto: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia).
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kugelstoß-Weltmeister David Storl würde sich für einen sauberen Sport "gläsern machen". "Den Zweiflern", sagte der 23-Jährige im Interview mit der "Welt", "biete ich an, zu mir zu kommen und mich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 31 Tage im Monat und zwölf Monate im Jahr in meinem Alltags- und Trainingsprozess zu begleiten. Dann kann jeder sehen, was ich alles tue, um 21 Meter und weiter zu stoßen."

Von den vielen Dopingkontrollen, die sich Storl im Laufe einer Saison zu unterziehen hat, fühlt sich der Olympiazweite aus Chemnitz "genervt und gegeißelt. Doch wenn es zur Glaubwürdigkeit des Kugelstoßens beiträgt, können die Kontrolleure aber auch jeden Tag dreimal kommen", sagte der Europameister. In dieser Saison hatte er über 30 Kontrollen. Manchmal sogar zwei am Tag oder auch an vier, fünf Tagen hintereinander. "Würde ich etwas Verbotenes tun", sagte Storl, "wäre das doch wie Selbstmord. Es ist absurd für mich, etwas zu tun, womit man mich hinterher an den Pranger stellen kann. Nichts auf der Welt wäre mir das wert."

Dass er sich ständig für seine Leistungen rechtfertigen muss, sieht er im Gegensatz zu Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting gelassen. "Ich bin ein anderer Typ, eher introvertiert. Deshalb sehe ich das nach außen hin inzwischen auch viel gelassener, weil ich mir sage, dass ich nur für mich verantwortlich bin. Sonst könnte ich mir ja die Kugel geben", sagte Storl und zeigt sogar Verständnis für Zweifel an Topleistungen. "Es ist nachvollziehbar, nachdem was in den vergangenen Jahren an Betrügereien und Manipulationen aufgedeckt wurde. Dass Kugelstoßerin Nadine Kleinert 13-mal bei internationalen Meisterschaften Konkurrentinnen hatte, die nachträglich des Dopings überführt wurden, ist doch pervers - da fehlen einem doch die Worte."

Bei den Weltmeisterschaften in Moskau will Storl seinen Titel verteidigen. Noch nie sei er vor einem Jahreshöhepunkt so stark gewesen wie diesmal. "In allen wichtigen Kraftübungen habe ich in den vergangenen zwei Wochen Bestleistungen aufgestellt", sagte Storl. "Mit der Fünf-Kilogramm-Kugel verbesserte ich meine Bestleistung um 75 Zentimeter. Mit der Acht-Kilogramm-Kugel habe ich die Bestweiten aus dem Stand und mit Angleiten gesteigert. Mit 22 Metern sollte man Weltmeister werden, die kann ich auch stoßen."

Seehofer: Für sauberen Sport auf Medaillen und Siege verzichten

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer würde für einen sauberen Sport notfalls auch auf Medaillen und Siege verzichten. Seehofer sagte "Bild am Sonntag": "Ich würde mich darüber freuen, wenn Deutschland Ehrlichkeit im Kampf gegen Doping in Zukunft als Alleinstellungsmerkmal beanspruchen könnte. Nachteile im Medaillenspiegel sollten wir dafür in Kauf nehmen. Denn ich kann mich nicht über einen Sieg freuen, der irregulär zustande gekommen ist. Nur ein entschiedenes Vorgehen gegen Doping bringt dem Sport Sympathien und Anhänger zurück. Beginnt denn das Leben erst, wenn ich Weltmeister bin?"

Seehofer forderte die Einführung eines Anti-Doping-Gesetzes: "Unabhängig von der Vergangenheit reichen bereits die aktuellen Doping-Vergehen von der Leichtathletik bis zur Tour de France zu der Erkenntnis, dass wir den Kampf gegen Doping nicht dem Sport allein überlassen können. Wir brauchen ein staatliches Anti-Doping-Gesetz, denn Doping im gegenwärtigen Ausmaß zerstört den Sport."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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