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Marcel Reif: Pep Guardiola war so unerreichbar wie auf einem anderen Stern

Archivmeldung vom 14.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pep Guardiola
Pep Guardiola

Foto: Якушкин Иван
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Zu seinem letzten großen Auftritt als Fernsehkommentator wird Marcel Reif von seiner Familie begleitet. "Die wollen die große sentimentale Schlussnummer, die wollen mich zum Weinen bringen, aber ich glaube, das gelingt nicht", sagte der 67-Jährige Chefkommentator des Pay-TV-Senders Sky vor dem Champions League Finale am 28. Mai zwischen Real Madrid und Atletico Madrid in Mailand in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Natürlich sei ihm der FC Bayern München als Finalist lieber gewesen, "aber die sind ausgeschieden gegen eine Mannschaft, die nicht annähernd das individuelle fußballerische Potenzial hat wie die Bayern".

Pep Guardiola ist laut Reif der einzige Trainer gewesen, der den Live-Kommentatoren vor dem Spiel nicht für das sonst übliche Hintergrundgespräch zur Verfügung gestanden habe: "Er war so unerreichbar wie auf einem anderen Stern." Der spanische Trainer sei unnahbar und undurchsichtig geblieben: "Er hat sich nie bemüht, seine Ideen zu erklären. Wer kein Interesse daran hat, verstanden zu werden, muss damit rechnen, missverstanden zu werden."

Vom neuen Trainer Carlo Ancelotti hält und erwartet Reif viel. "Er wird der Mannschaft richtig gut tun, der bringt Einfachheit und Spaß zurück. Ich glaube, die Bayern werden unter Ancelotti die besten Bayern aller Zeiten werden."

Nach 30 Jahren mit über 1500 Live-Übertragungen für das ZDF (bis 1994), bei RTL (bis 1999) und Premiere/Sky (seit 1999) hört Reif als Kommentator auf. Abgesehen von einem Buchprojekt hat der Vater von drei Söhnen keine Pläne: "Ich werde nicht zu Hause rumsitzen, aber ich werde auch nicht mehr jeden Samstag in einem Bundesliga-Stadion sein."

Das Ende seiner Kommentatoren komme zur rechten Zeit. "Im Lauf der Jahre schleichen sich Rituale und Routinen ein. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, dass ich mich selbst zitiere...", sagte Reif, der sich mit dem Fußball-Kommerz abgefunden hat. "In Leipzig nutzt jemand die Möglichkeiten, die der Markt bietet, sachgerecht und nachhaltig. Die Menschen freuen sich auf die Bundesliga, sie haben ein tolles Stadion und sehen eine junge, spielfreudige Mannschaft. Wenn die einer fragt: "Ja, aber wo ist die Tradition?, dann antworten die: Tradition? Wozu brauchen wir Tradition?"

In den europäischen Top-Ligen, so Reif, wird der Kampf um die Meisterschaft nur noch von den Vereinen bestimmt, die regelmäßig am Geldregen der Champions League partizipieren. Der sensationelle Titelgewinn von Leicester City spreche nicht gegen diese These: "Es ist so, als habe der Fußball-Gott gesagt: Schaut her, ich zeige euch noch einmal, wie es früher war. Das ist wunderbar, ein Märchen - aber kein Trend."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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