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Pistorius rechnet mit Geisterspielen zum Saisonstart

Archivmeldung vom 11.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein leeres Stadion.
Ein leeres Stadion.

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius geht davon aus, dass die neue Saison der Fußball-Bundesliga im September mit Geisterspielen startet. Auf eine Öffnung für Zuschauer hoffe er "im späten Herbst", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Eine Lockerung im September komme aus seiner Sicht "zu früh".

Der Zeitpunkt für die Rückkehr der Fans in die Stadien werde "maßgeblich davon abhängen, wie sich das Infektionsgeschehen über die Urlaubszeit entwickeln wird", sagte der Sportminister: "Ganz Deutschland ist auf Achse, und zwar in diesem Jahr überwiegend innerhalb unseres Landes. Da müssen wir erst mal abwarten, wohin das führt."

Allen Beteiligten müsse zudem klar sein: "Die drei Regeln ,Abstand, Maske und Hygiene' sind unverzichtbar dafür, dass wir diesen Weg gehen. Dann könnte ich mir vorstellen, dass wir im Oktober, November wieder Zuschauer in den Stadien haben. Volle Stadien werden dies aber nicht sein", so der 60-Jährige, der selbst gerne wieder Spiele im Stadion verfolgen würde: "Ich bin ja auch Fan und vermisse die Heimspiele des VfL Osnabrück an der Bremer Brücke."

Dass sich die Fans an den Vorschlag der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping, "Rufen, Singen und Schreien zu vermeiden", halten werden, sieht der gebürtige Osnabrücker nicht: "Ich schätze Petra Köpping sehr. Aber an dieser Idee hege ich große Zweifel. Ich kann auf das Singen verzichten, aber für viele gehört es zum Stadionbesuch dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man schweigend im Stadion sitzt, während die eigene Mannschaft unten verliert oder gewinnt. Aber das ist auch nicht entscheidend." Entscheidend sei vor allem der Abstand. "Mindestens 1,5 Meter - so ist die Regelung aktuell bei bis zu 500 Zuschauern - die müssen dann im Stadion eben auch gelten, was die Fans dort betrifft", so Pistorius. Gleichzeitig warb er für eine bundesweit einheitliche Regelung: "Was wir am Ende vermeiden sollten, ist, dass wir in einer Liga in einem Bundesland Zuschauer zulassen und in anderen nicht."

Einheitliche Lösungen müssten aus seiner Sicht nicht nur für den Zugang von Zuschauern gelten. "Bei der nächsten Sportministerkonferenz wollen wir versuchen, Regeln für einheitliche Wettkampf- und Trainingsbedingungen festzulegen. Wenn eine Sportart in einem Bundesland trainieren darf, in einem anderen noch nicht und im dritten nur halb, dann ist das im nationalen Wettkampf nicht fair", sagte der SPD-Politiker.

Pistorius: Personalisiertes Ticketing bei Fußballspielen nur während Corona

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kann die Bedenken der organisierten Fanszene gegenüber personalisierten Eintrittskarten bei Fußballspielen nachvollziehen.

"Personalisiertes Ticketing ist nichts, was ich in normalen Fußballzeiten anstreben würde. Auch weil es bei Stehplätzen nur schwer umsetzbar ist. Und die würde ich gerne erhalten", sagte Pistorius in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Aber wer jetzt ins Stadion will, muss damit akzeptieren, dass er nicht anders behandelt werden kann als jemand, der eine Eisdiele, ein Restaurant oder ein Kino besucht."

Der SPD-Politiker will den Fans aber die Bedenken nehmen, dass dies ein Dauerzustand wird. "Ich kann versichern, ich werde größten Wert darauf legen, dass wir gemeinsam dafür sorgen werden, dass dies nach Corona enden wird. Da bin ich absolut auf der Seite der Fans", betonte der 60-Jährige, der selbst Anhänger des VfL Osnabrück ist: "Wir sind ein freies Land, und jeder muss irgendwann wieder in ein Restaurant, ein Kino oder Fußballstadion gehen können, ohne seinen Namen hinterlegen zu müssen."

Dass personalisierte Tickets nur für Sitzplätze gelten, sieht Pistorius nicht. "Ich würde durchaus den Versuch wagen, Stehplätze zuzulassen. Die Fans haben es selbst in der Hand, den Abstand einzuhalten", sagte der Sportminister: "Die Menschen in Deutschland haben gezeigt, dass sie überwiegend diszipliniert mit den Einschränkungen umgehen. Dass das Infektionsgeschehen so niedrig ist, ist der Erfolg derjenigen, die sich daran gehalten haben. Aber wenn der Versuch nicht funktioniert, muss man ihn eben sofort stoppen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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