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Russische Olympiasiegerin zu „Lizenz zum Dopen“: "Uns verboten, Amerikanern erlaubt"

Archivmeldung vom 09.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Swetlana Sergejewna Schurowa
Swetlana Sergejewna Schurowa

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die russische Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Swetlana Schurowa hat sich im Sputnik-Interview zu dem jüngst veröffentlichten zweiten Teil des Berichts der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) geäußert. Sie kritisierte die sogenannte „Lizenz zum Dopen“: Häufig habe man US-Sportlern Präparate erlaubt, die für die russischen verboten waren, so Schurowa.

In dem Interview, das auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "Sputnik"nachzulesen ist, heißt es: "Was halten Sie vom jüngsten McLaren-Bericht zu russischen Sportlern?

Wir haben praktisch nichts Neues gehört. Die Zahl 1.000 wurde genannt. Unklar bleibt, ob 1000 Sportler oder 1000 Proben. Das alles war zwischen den Jahren, zwischen den Olympiaden, zwischen London und Sotschi.

McLaren hat erklärt, es gebe eine Homepage, auf der alle Dokumente verfügbar seien. Allerdings will ich betonen, dass es keine Demonstration gab, wie ein Transport- und Aufbewahrungscontainer für Doping-Proben geknackt werden kann. Das ist das Wichtigste. Ich denke doch, dass die Rechtsbehörden das schon gern gesehen hätten – oder auch die Hersteller dieser Container.

Und die Doping-Cocktails von Rodtschenkow , die die Sportler angeblich regelmäßig konsumierten, werfen auch Fragen auf: Viele Athleten haben von Herrn Rodtschenkow noch nie etwas gehört. Viele Trainer sagten, Rodtschenkow habe ihnen gedroht, negative Proben könnten positiv ausfallen, sollten die Sportler die Cocktails nicht einnehmen.

Seitdem Rodtschenkow unser Land verlassen hat, gibt es kein Doping mehr. Und auch McLaren sagte, dass er jetzt Russland und seinen Sportlern vertrauen könne, sie seien sauber. Er sagte auch, es gebe keine direkten Beweise für eine Beteiligung Mutkos (russischer Ex-Sportminister — Anm. d. Red.) oder des Olympischen Komitees. Die WADA wird das alles noch aufklären müssen und in der WADA selbst muss noch vieles verändert werden. Die Entscheidung treffen müssen aber die Verbände.

Könnte russischen Sportlern die Aberkennung von Medaillen drohen?

Selbstverständlich – falls dies direkt bewiesen werden würde. Sollte es indirekte Beweise geben, kann das angefochten werden. Der einzige Doping-Beweis ist eine positive Doping-Probe. Deshalb ist es gut, dass Rodtschenkow nicht mehr in unserem Land ist. Der soll auch nicht mehr wiederkommen und den Sportlern seine Cocktails nicht anbieten.

Halten Sie Doping aus medizinischen Gründen für akzeptabel? Laut einer Sputnik-Umfrage sind die meisten Europäer und US-Amerikaner dagegen.

Der Ausschuss, der die therapeutischen Genehmigungen prüft, muss repräsentativer werden. Russische Spezialisten sind darin nicht vertreten, Fachleute aus anderen Ländern wahrscheinlich auch nicht. Die Amerikaner müssen wissen, was die Russen zu medizinischen Zwecken einsetzen, und die Russen müssen wissen, was die Amerikaner verwenden – und ob die Präparate vergleichbar sind. Ein therapeutischer Beschluss ist eine Therapie und keine Lizenz zum Dopen.

Wenn es schon um Heilung geht, dann müssen die gleichen Präparate erlaubt sein. Häufig war es uns verboten, den Amerikanern aber erlaubt. Gegenüber russischen Sportlern ist das ungerecht. Die WADA muss etwas dafür tun, damit ein gemeinsamer Ansatz für alle gilt."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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