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Der Tag als der Nebel kam

Archivmeldung vom 02.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG
Bild: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG

Deutsche Biathlon-Erfolge am Holmenkollen gab es reichlich - bei den Weltmeisterschaften allerdings lief man auch schon durch die "Waschküche". Bundestrainer Mark Kirchner kann über den Holmenkollen eine Menge erzählen. So die Geschichte von seinem Weltmeistertitel 1990, als "der Schmale", so der Spitzname des einstigen Ausnahmekönners, in Oslo seinen ersten von insgesamt zehn Weltmeistertiteln holte.

Gold gab es bei diesen Titelkämpfen für Kirchner auch noch im Mannschaftswettbewerb, dazu Bronze mit der Staffel. Die allerdings wird zwar unter "WM in Oslo" verbucht, gelaufen wurde aber gar nicht in der norwegischen Hauptstadt, sondern im finnischen Kontiolahti. Dorthin nämlich musste die Entscheidung verlegt werden, weil das Rennen am Holmenkollen nicht zu Ende gelaufen werden konnte.

Plötzlich aufkommender und immer dichter werdender Nebel hatte das Areal mitten im Rennen in eine "Waschküche" verwandelt, man sah die Scheiben nicht mehr und die Jury war gezwungen, zu einer ebenso seltenen wie ungewöhnlichen Maßnahme zu greifen und mitten in der Entscheidung die Reißleine zu ziehen, den Wettkampf abzubrechen. Das jedoch ändert nichts an den positiven Erinnerungen, die der aktuelle Männer-Bundestrainer an die Biathlon-Festspiele am Holmenkollen hat: "Natürlich erinnere ich mich noch an meinen ersten WM-Titel", antwortet der eher zurückhaltende Thüringer auf die Frage nach Oslo und ergänzt: "Wäre doch schlimm, wenn das nicht so wäre."

Oslo selbst war aber auch schon Ersatzort für Titelkämpfe, die anderswo nicht stattfinden konnten. 1990 und 1999 sprang Norwegens Hauptstadt in die Bresche, nachdem Biathlon-Welttitelkämpfe 1986 am Holmenkollen Premiere gefeiert hatten. Die norwegische Tradition in Sachen Biathlon-WM reicht aber weiter zurück. Die erste WM im Land der Fjorde gab es schon 1965, damals in Elverum, 1977 schoss und lief man in Lillehammer, genauer gesagt in Vingrom - es waren die letzten Titelkämpfe, bei denen noch mit Großkaliber geschossen wurde.

Derlei Geschichten kannten die Athletinnen und Athleten, die 2002 bei der letzten WM-Auflage in Oslo an den Start gingen, nur noch vom Hörensagen. Und auch die Bezeichnung Weltmeisterschaft war 2002 eher ein wenig hochtrabend. Denn durch die im gleichen Jahr in Salt Lake City durchgeführten Olympischen Spiele gab es am Holmenkollen nur zwei Entscheidungen - in den nicht olympischen Disziplinen, und die Welttitelkämpfe waren eingebettet in ein Weltcupwochenende. Ein gewisser Rafael Poiree aus Frankreich und Alena Subrylawa aus der Ukraine gewannen die Titel in den Massenstartrennen, Sven Fischer hielt mit Silber bei den Herren die deutsche Fahne hoch. Wie auch drei Jahre zuvor, als einige der im finnischen Kontiolahti wegen der enormen Kälte nicht ausgetragenen Rennen nach Norwegen verlegt worden waren. Damals siegte der Thüringer gleich zwei Mal und durfte anschließend mit dem König in dessen Loge plaudern.

Fischer wird in Oslo auch diesmal wieder mit von der Partie sein, diesmal aber in seiner Funktion als ZDF-Experte. In seinem neuen Job bewies der Thüringer bisher ebenso den Durchblick wie früher am Schießstand. Das wird auch in Oslo so bleiben - es sei denn, es zieht Nebel auf...

Quelle: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG

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