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Europas Fußballvereine sind Schuldenkönige

Archivmeldung vom 16.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die vielerorts überstandene Finanzkrise bleibt für die europäischen Fußballklubs weiter ein großes Problem. "Die Finanzsituation einiger Vereine ist kritisch, aber nicht aussichtslos", so der deutsche Ex-Profifußballer Karl-Heiz Rummenigge. Zwar konnten die Umsätze der Klubs in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden. Noch stärker schossen jedoch die Ausgaben in die Höhe. Für Rummenigge ist dies das "Kernproblem" der meisten Fußballvereine.

"Derzeit gibt es in Europa keinen fairen Wettbewerb zwischen den Klubs, da jede nationale Liga andere Maßstäbe hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit anlegt", sagt Michael Fiala, Chefredakteur des Fußball-Portals 90minuten.at, gegenüber pressetext. So sei es in Deutschland schwierig, dauerhaft Schulden zu machen und die Lizenz zu erhalten. "In England und Spanien sieht es anders aus. Es wird viel davon abhängen, wie streng die UEFA die neuen Lizenzierungsregeln, die ab der kommenden Saison eingeführt werden, auch umsetzt."

So wie Marktbeobachter Fiala sieht dies auch Rummenigge, der deutschen Vereinen in einem Focus-Bericht ein gutes Zeugnis ausstellt. Diese seien überwiegend gesund. Die "schwarzen Schafe der Branche" befänden sich vielmehr in Spanien, Italien und England. "Klubs, die mitunter sehr erfolgreich in der Champions League spielen, machen so viele Verluste wie die komplette Bundesliga zusammen", so der Vorsitzende der Europäischen Klub-Vereinigung ECA.

19 Mrd. Euro Verbindlichkeiten

Damit sich das ungleiche Schuldenmachen ändert, hat die UEFA neue Lizenzierungsregeln eingeführt. Neben der Schaffung eines größeren Wettbewerbs verfolgt die Union damit auch das Ziel, Spielgehälter und Ablösesummen nicht noch weiter explodieren zu lassen. Ab der neuen Saison 2011/2012 dürfen die Vereine nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. Diese Regelung ist überfällig, denn momentan weisen mehr als die Hälfte aller Vereine in Europa Verluste aus. Die Bilanz: Das Minus in der Saison 2009/2010 stieg auf rund 1,2 Mrd. Euro.

"Eine andere Frage wird sein, welche Schlupflöcher hochdefizitäre Vereine künftig finden werden, diese Regeln zu umgehen. Aus heutiger Sicht ist es schwer zu beurteilen, ob die Schere zwischen finanziell braven und schlimmen Vereinen weiter aufgehen oder eher kleiner wird", unterstreicht Fiala auf Nachfrage von pressetext. Insgesamt haben die mehr als 700 Vereine in Europa bislang eine Schuldenlast von 19 Mrd. Euro angehäuft - Ausgang offen.

Quelle: pressetext.redaktion Florian Fügemann

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