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Ballack: Angst vor Karrierende

Archivmeldung vom 19.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, Michael Ballack, hatte während seiner achtmonatigen Verletzungspause Angst vor dem Ende seiner Karriere als Fußballprofi.

Im ersten ausführlichen Gespräch seit seiner Verletzung erklärt Ballack im ZEITmagazin LEBEN: "Ich hatte tausend Fragen, aber ich bekam keine Antworten. Ich habe meine Umwelt sicher oft genervt: Meine Verletzung ging mir 24 Stunden am Tag nicht aus dem Kopf. Und manchmal habe ich mir gedacht: Mensch, jetzt bist du 31, du hattest 14 gute Jahre als Profi. Vielleicht soll es das ja jetzt gewesen sein." Er habe vieles mit sich selbst ausgemacht: "Ich wollte diesen Gedanken nicht zu großen Raum geben. Mein Ziel hieß ja: wiederkommen, wieder angreifen", sagt Ballack. Obwohl er immer daran geglaubt habe, dass er wieder gesund werde, habe es, besonders am Anfang Augenblicke wirklicher Verzweiflung gegeben: "Ich dachte, es sei eine Sache von drei, vier Wochen. Und dann wurde es immer komplizierter, erst eine Operation, dann noch eine. Keiner der Ärzte wollte sich festlegen, wann ich wieder spielen würde." Ballack hatte sich im April in einem Spiel seines Clubs FC Chelsea am Knöchel verletzt. Zunächst hieß es, die Verletzung sei rasch kurierbar.

Scharf attackiert Ballack in dem Interview auch seine Kritiker aus den Medien, besonders jene, die ihm vorhalten, dass er aufgrund seiner Sozialisierung in der ehemaligen DDR auf dem Platz keine Führungsaufgaben wahrnehmen könne: "Ich war 13, als die Mauer fiel. Wer glaubt, dass in meiner Erziehung oder auch im Fußballverein das politische System der DDR für mich eine entscheidende Rolle spielte, der irrt. Wir haben auf der Straße gebolzt, in der Schule gelernt. Vielleicht haben wir eben nur nicht diesen Wohlstand genossen. Ich hatte eine glückliche Kindheit. Der Staat erzieht doch die Kinder nicht, erzogen wird man von seinen Eltern." Deutschland werde schließlich inzwischen von einer Kanzlerin geführt, "die auch aus dem Osten kommt und international anerkannt ist".

Mit Blick auf die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft wünscht sich Ballack von Bundestrainer Löw einen energischen Führungsstil. Löw habe auch schon unter seinem Vorgänger Jürgen Klinsmann enormen Einfluss gehabt, seit Klinsmanns Abschied jedoch sei es vielleicht "insgesamt alles etwas lockerer geworden". Vor Klinsmann hätten die Leute "sicherlich manchmal auch Angst" gehabt: "Aber das war für die damalige Situation, für die WM im eigenen Land, gar nicht schlecht. Alle wussten, worum es ging, keiner hat nachgelassen. So muss es vor der EM im nächsten Jahr wieder sein", sagt Ballack.

Quelle: DIE ZEIT


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