Radsport: Kluge wehrt sich gegen Mittelkürzung für den Verband
Archivmeldung vom 11.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Radsportler wehren sich zunehmend gegen das Buhmann-Image. Dieses wird ihnen nach den vermehrten positiven Doping-Fällen quasi reihum und in Sippenhaft verliehen.
Deshalb hat Mike Kluge jetzt an den Bundestagsabgeordneten Winfried Hermann einen offenen Brief geschrieben, den der dreimalige Weltmeister im Querfeldeinfahren zur Veröffentlichung der Märkischen Oderzeitung (Mittwochausgabe) übergab. Der 46 Jahre alte ehemalige Radprofi bezieht sich dabei auf den Antrag von Hermanns Bündnisgrünen, die vorgesehenen Ausgaben für den Bund Deutscher Radfahrer zu streichen und die Mittel stattdessen in die Dopinganalytik zu stecken.
Kluge bezeichnet den Antrag als übereilten Schnellschuss, der in die falsche Richtung zielt. "Hier wird nach dem Motto gehandelt: Erschieße ich alle, dann fällt bestimmt auch der Richtige. Aber mit solchen Wirtshausparolen werden die gerade in unserem Radsport aufwendig betrieben Anti-Doping-Aktivitäten verkannt", kritisiert Kluge. Man solle sich doch einmal über die Anstrengungen im Radsport ausführlich informieren und diese breite Fächerung auf andere Sportarten ausdehnen.
"Wir haben ein sehr intensives und gut funktionierendes Dopingkontrollsystem. Deshalb finden wir ja auch so viele Übeltäter. Das ist wie mit der Polizei: Wenn die funktioniert, werden die Täter entlarvt. Wird ein Gauner gefasst, wird ja nicht gleich die ganze Stadt geschlossen", karikiert Kluge. So aber stelle man sich bei den Bündnisgrünen offensichtlich den Kampf gegen Doping im Radsport vor.
Quelle: Märkische Oderzeitung