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World Games: Faustballer gewinnen Krimi im Schlamm

Archivmeldung vom 26.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
2017 World Games
2017 World Games

Lizenz: Fair use
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bei den World Games in Breslau gab es neben dem Erfolg der Faustballer noch drei weitere Goldmedaillen durch Lisa Unruh, Mareike Thum und Sportakrobatik-Duo. Die deutsche Delegation zieht nach den bisherigen Wettkämpfen ein positives Halbzeitfazit.

Zwischendurch kamen sogar Bundestrainer Olaf Neuenfeld Zweifel. Als die Schweizer Gegner 3:1 nach Sätzen führten und dann im fünften Satz der Ball gleich zweimal einfach im Schlamm liegenblieb, anstatt von der Erde wie geplant hoch zu prallen zur Vorlage für einen Schmetterball seines Teams. Heute soll es wohl nicht sein, habe er gedacht – ehe die deutschen Faustballer dann doch noch die Wende schafften im Endspiel um World Games Gold in Breslau.

Es war eines der besten Endspiele, die sogar Harald Muckenfuß, der erfahrene Teammananger und Vizepräsident Leistungssport der Deutschen Faustball Liga, gesehen habe, wie er sagte. Nicht vom technischen Niveau her, das verhinderte der durchweichte Rasen, „aber vom Kampf und der Spannung her. Das war einfach großartig, was die Jungs geleistet haben.“

Auch ohne ihren im ersten Spiel verletzten Star Patrick Thomas haben die Faustballspieler damit ihren World-Games-Titel von 2013 aus Kolumbien verteidigt und ihren sechsten World-Games-Sieg insgesamt erreicht. In Breslau schlug die Mannschaft den ewigen Gegner Schweiz über sieben Sätze mit 4:3 (9:11, 7:11, 11:6, 7:11, 11:8, 12:10, 11:9) und hatte zum guten Schluss mit 68:66 Punkten ganze zwei Zähler mehr erzielt als die Eidgenossen.

Insbesondere der wuchtige Schweizer Angreifer Lukas Lässer schien nach Belieben zu punkten mit Assen und variablen Schmetterschlägen. Mit Auszeiten versuchte Neuenfeld den Rhythmus zu brechen und vor allem Zuversicht zu verbreiten: „Es ist noch lange nicht Schluss.“

Doch dazu müssen sogar erst Matchbälle der Schweizer abgewehrt werden, um zumindest den Satzausgleich zu schaffen. Dann liefern sich Lässer und der Deutsche ‚Steve Schmutzler im Entscheidungssatz ein Aufschlagduell, bei dem den Teams die Asse nur so um die Ohren fliegen. Beide Teams spielen volles Risiko und liefern sich noch einmal spektakuläre Ballwechsel. Und erst als Lässer zwei Fehler unterlaufen, sind die Deutschen plötzlich vorn und nutzen gleich den ersten Matchball.

„Es ist einfach sensationell, dass wir das noch gewonnen haben“, sagte der Bundestrainer. „Am Ende hat die Mannschaft echte Willenskraft gezeigt. Für die Zuschauer hier und am Fernseher war es ein großartiges Finale. Hut ab vor meiner Mannschaft.“

„Noch nie war die Chance auf einen Sieg gegen Deutschland so groß“, sagte der Schweizer Trainer Oliver Lang. „Am Ende war es vielleicht einfach die Angst vor dem Gewinnen. Deutschland dagegen konnte auf seine Erfahrung zurückgreifen und hatte nach dem Ausfall von Patrick Thomas nicht mehr viel zu verlieren.“ Und, weil auch eine solche Geste in diesem Sport dazugehört, ergänzte er: „Die Deutschen haben bewiesen, dass sie den besten Faustball der Welt spielen.“

Deutscher Abend der Generalkonsulin feiert Faustballer und Speedskater

Am Abend hatte Elisbath Wolbers, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Breslau, in Zusammenarbeit mit dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau und dem DOSB zu einem "Deutschen Abend" im Deutschen Haus geladen. Rund 150 feierten besonders die am Tag erfolgreichen Faustballer und Speedskater.

Lisa Unruh nervenstark zu ersehnten Goldmedaille

Die Entscheidung fiel im Stechen. In einem dramatischen Finale sicherte der Zusatzpfeil Bogenschützin Lisa Unruh World-Games-Gold. „Ich wollte die Goldmedaille. Die habe ich jetzt. Bäm, geiler Scheiß“, freute sich die Olympiazweite von Rio.

Zunächst lief es aber im Finale überhaupt nicht rund für die Berlinerin. An den ersten beiden Scheiben musste sie mehrfach korrigieren und griff sogar zwei Mal zum Fernglas, um sich das Ziel noch mal genau anzusehen. Mit vier Punkten Rückstand ging es an Scheibe drei.

Dort fand Unruh dann aber ihren Rhythmus wieder. Setzte ihre Finalgegnerin, Naomi Folkard aus Großbritannien, mit zwei Treffern in die sechs unter Druck. Es ging mit einem Unentschieden an die letzte Scheibe, bei der sich die Organisatoren im Finale etwas ganz Besonderes hatten einfallen lassen. Die Schützinnen mussten von der Tribüne mitten unter den Zuschauern schießen.

Aber auch in diesem dichten Umfeld behielt Unruh die Nerven und holte mit ihrem letzten Schuss voll ins Schwarze sechs Punkte und sicherte sich somit den Einzug ins Stechen, das sie mit dem ersten Pfeil für sich entschied.

Im Halbfinale hatte sich Unruh gegen die Italienerin Jessica Tomasi mit 60:56 durchgesetzt.

Mareike Thum gewinnt den 500-Meter-Sprint auf der Straße

„Endlich“, strahlte Inline-Speedskaterin Mareike Thum beim „Deutschen Abend“ in Breslau. Am Vormittag hatte die Darmstädterin über die 500 Meter auf der Straße ihre ersehnte Goldmedaille gewonnen und machte damit nicht nur sich das beste Geschenk, sondern auch ihrer Mutter, die am heutigen Tag ihren Geburtstag feierte.

Als Vierte fürs Finale qualifiziert ging Thum von der schlechtesten Startposition ins Rennen, machte aber aus der Not eine Tugend und fuhr ein taktisch hervorragendes Rennen. Genau zur rechten Zeit forcierte sie das Tempo, schob sich an die zweite Stelle, von der sie dann im Zielsprint zu Gold fuhr. Vier Jahre harte Arbeit hatte sich in diesem Moment gelohnt.

Doppel-World-Games-Sieger Simon Albrecht fuhr ebenfalls ins Finale über 500 Meter, musste sich aber seinen drei Kontrahenten geschlagen geben, nachdem er zu Mitte der Strecke in einer Kurve leicht weggerutscht war.

Im 10-Kilometer-Punktefahren skatete Felix Rijhnen zum Abschluss der Speedskating-Wettbewerbe auf Platz neun, Mareike Thum auf Platz fünf, Josie Hofmann auf Platz 17 und Laethisia Schimek auf Platz 21.

Sportakrobatik-Duo überrascht alle

Damit hatte niemand gerechnet. Das deutsche Sportakrobatik-Duo Tim Sebastian und Michail Kraft gewannen am Abend vor Russland und Belgien Gold. Als Qualifikationszweite zeigten sie im Finale eine fehlerfrei Kür. Mit dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad der vier Finalisten überzeugte das deutsche Duo besonders bei der Ausführung und erhielt zudem hohe Artistik-Noten.

Korfballer werden gute Vierte

Unmittelbar nach dem Spiel war die Enttäuschung groß. Zu gern hätten die deutschen Korfballspieler dem Favoriten Belgien im Spiel um Bronze ein besseres Spiel geliefert. 9:24 lautete das Ergebnis, nachdem schon das Halbfinale gegen den Weltmeister und späteren World-Games-Sieger Niederlande schon deutlich verloren worden war. Doch dies sind nun mal die besten Teams der Welt. Und deshalb ist Rang vier aller Ehren wert.

Delegation zieht positives Halbzeitfazit

Dirk Schimmelpfennig, Delegationsleiter des World Games Team Deutschland, Thomas Kurschilgen, Sportlicher Leiter des World Games Team Deutschland und Prof. Dr. Franz Brümmer, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft der Nichtolympischen Verbände zogen am Abend ein positives Zwischenfazit der 10. World Games in Breslau. Hier geht es zum Video.

Splitter Tag 5

Orientierungsläuferin Susen Lösch beendete den Sprint bei den World Games in Breslau auf Rang 28.

Sascha Stendelbach belegte im Kraftdreikampf mit 600.60 Platz sechs.

Im Squash war für Franziska Hennes und Sina Kandra in der Runde der letzten 32 Endstation. Simon Rösner und Raphael Kandra gewannen hingegen ihre Begegnungen souverän mit jeweils 3:0 und spielen morgen im Achtelfinale.

Beim Karate verabschiedete sich Ilja Smorguner bereits nach der Vorrunde. In der Disziplin Kata verlor er alle drei Kämpfe.

Beim Wasserski stehen beide deutsche Starterinnen im Finale. Giannina Bonnemann im Trick-Wettbewerb und Geena Krüger im Slalom-Wettbewerb qualifizierten sich jeweils als Sechste der Vorläufe.

Quelle: DOSB

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