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DOSB-Vizepräsidentin Tzschoppe: Konzeptidee und Votum der Sportverbände entscheidend für Hamburg-Wahl

Archivmeldung vom 17.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
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Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat die Wahl Hamburgs zum deutschen Bewerber für die Olympischen Sommerspiele 2024 vor allem mit einer überzeugenderen Konzeptidee im Vergleich zur Berliner Bewerbung und mit dem Votum der Sportfachverbände begründet.

"Während in Berlin Bestehendes genutzt werden sollte, es also mehr um Sanierung, Rekonstruktion und die Aufwertung von Sportstätten ging, bot Hamburg ein brachliegendes Gelände, das jetzt für die Stadtentwicklung aufgewertet werden soll. Natürlich ist das spekulativ, aber es war abzuwägen, mit welchem Konzept man glaubt, den Erwartungen des IOC bei der Umsetzung der »Agenda 2020« am nächsten zu kommen", sagte Tzschoppe der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Beide Bewerber hätten bei Infrastruktur, Beherbergung, Sportstätten und Erfahrung den Anforderungen des IOC genügt. Unterschiedlich aufgestellt waren sie in der grundlegenden Idee hinter der Bewerbung. "Was im Berliner Konzept vielleicht nicht genug ausformuliert wurde, ist das Leitmotiv, das dahintersteckt. Da hat man das Potenzial der Stadt, was Kultur, Kunst und Wissenschaft angeht, also was den ganzen Reiz von Berlin ausmacht, zu wenig ins Spiel gebracht."

Das 18:11-Votum der Sportverbände für Hamburg hatte Tzschoppe etwas überrascht. Sie hatte eine Positionierung für die Hauptstadt erwartet: "Ich glaube, auch die Berliner waren davon ausgegangen. Zusammen mit diversen anderen Expertenäußerungen hat das zum Ausschlagen des Pendels in Richtung Hamburg beigetragen", so Tzschoppe. Die Dozentin für Sportsoziologie an der Universität Leipzig war eines von sieben Mitgliedern des DOSB-Präsidiums, das am Montagabend Hamburg ins Rennen um die Sommerspiele 2024 schickte. Ihr eigenes Wahlverhalten wollte sie entsprechend einem Präsidiumsbeschluss nicht verraten.

Henkel schließt erneute Olympiabewerbung für 2028 kategorisch aus

Der Berliner Innen- und Sportsenator Frank Henkel (CDU) hat Überlegungen eine Absage erteilt, für die Olympischen Spiele 2028 erneut zu kandidieren. Im Inforadio sagte Henkel am Dienstagmorgen, Berlin und Hamburg hätten sich bereits sowohl für 2024 als auch für 2028 beworben. Es sei ein Irrtum, dass dies gesondert für den späteren der beiden Termine möglich sei, erklärte Henkel mit Blick auf Äußerungen von Kulturstaatssekretär Tim Renner. Der SPD-Politiker hatte zuvor im Inforadio eine erneute Berliner Bewerbung in Aussicht gestellt.

Henkel räumte ein, er verspüre nach der Entscheidung für Hamburg "großes Bedauern". Berlin sei aber für sein nachhaltiges Olympiakonzept vom deutschen Sport sehr gelobt worden. "Es hat dennoch leider nicht gereicht, und damit müssen wir bei allem Bedauern leben und es akzeptieren", so Henkel. Was den Sicherheitsaspekt angehe, gebe es überhaupt kein Aufatmen in seiner Behörde, dass die Spiele nicht nach Berlin kommen. "Wir wollten die Olympischen Spiele, weil wir überzeugt sind, dass wir Olympische Spiele können", erklärte der Berliner Innensenator.

Stiebitz kritisiert DOSB-Entscheidung

Der Präsident des Berliner Hockey Clubs, Michael Stiebitz, hat die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes für Hamburg als möglichen Austragungsort der Olympischen Spiele 2024 kritisiert.

Er sei traurig, entäuscht und sauer, sagte Stiebitz am Dienstagmorgen gegenüber RadioBerlin 88,8. Er halte Hamburg für die falsche Entscheidung. Um international wirklich eine Chance zu haben, Spiele nach Deutschland zu holen, könne man nur mit Berlin punkten. Seiner Ansicht nach ist es nicht richtig angekommen, dass man sich in einer Art Qualifikationsspiel befunde habe. Man habe viel zu spät angefangen, Stimmung in der Stadt zu machen. Es sei viel zu wenig herüber gekommen, dass der Berliner Sport, die Schulen und die Jugend von der ganzen Geschichte profitieren könnten, so Stiebitz.

Der Unternehmer hat die Werbung für Olympia mit 100.000 Euro unterstützt.

Renner hält erneute Olympiabewerbung für möglich

Nach der verlorenen Olympiabewerbung hält der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner eine weitere Kandidatur der Hauptstadt für möglich. Auch ein Verein wie der Deutsche Olympische Sportbund könne nicht dauerhaft an den Demokratisierungsbemühungen des Internationalen Olympischen Komitees vorbeigehen, sagte Renner am Dienstag im RBB-Inforadio. Er glaube nicht, dass auf Dauer acht in die Jahre gekommene Damen und Herren entscheiden werden, wie und wo sich Deutschland bewirbt, so der SPD-Politiker. Vielmehr hoffe er, dass die Bewerbung künftig eine größere Breite bekomme. "Und dann gucken wir mal, ob das Ding nicht für 2028 wieder aufgemacht wird und ich dann nicht die Chance habe, den Regierenden Bürgermeister 2024 nach Boston zu begleiten, wenn er die olympische Fahne abholt." Mit Blick auf die gestrige Entscheidung für Hamburg warf Renner dem DOSB mangelnde Kenntnis der hauptstädtischen Verhältnisse vor: "Wer die Berliner kennt, der weiß, dass wir eher auf dem letzten Meter kommen, dass wir nölen, bis das Ding beginnt, und dann geht's richtig ab." Andererseits sei es nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Berlin seine Bewerbung und die Begeisterung in der Stadt etwas zu spät gestartet habe, räumte Renner ein. Allerdings habe die Kampagne mit dem neuen Regierenden Bürgermeister Müller neuen Schwung bekommen. Wenn sich Berlin für 2028 bewerben würde, müsste die kreative Stadtgesellschaft noch stärker einbezogen werden, so der Kulturstaatssekretär.

Quelle: neues deutschland / rbb (ots)

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