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McLaren-Report erschüttert: Athleten Deutschland Höchste Zeit für einen Neustart im Gewichtheben

Archivmeldung vom 09.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gewichtheber mit selbstgebauten Langhanteln
Gewichtheber mit selbstgebauten Langhanteln

Foto: RIA Novosti archive, image #916055 / Ruslan Vahaev / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Ergebnisse des jüngst veröffentlichten McLaren-Reports über die Machenschaften von Tamás Aján, ehemaliger Präsident des Gewichtheber-Weltverbands IWF, haben bei Athleten Deutschland für große Erschütterung gesorgt.

Der Bericht legt offen, dass Aján jahrzehntelang ein autokratisches System regierte, das Machtabsicherung durch Stimmenkauf und Mobbing von Kontrahenten sowie umfangreiche Dopingvertuschung, Korruption und mutmaßlich Geldwäsche ermöglichte.

Jürgen Spieß, Athletensprecher im Bundesverband Deutscher Gewichtheber und Mitglied bei Athleten Deutschland, zeigt sich trotz des Skandals beinahe erleichtert: "Die Ermittlungen bestätigen endlich von unabhängiger Stelle, was in der Szene schon lange bekannt war. Klar ist auch, dass die Ergebnisse wohl nur die Spitze des Eisbergs sichtbar machen. Ich erwarte nun vollumfängliche Ermittlungen aus allen Ländern und hundertprozentige Kooperationsbereitschaft der IWF."

Spieß und Athleten Deutschland fordern einen umfassenden personellen und strukturellen Neustart des Gewichtheber-Weltverbands. "Ich wünsche mir eine Perspektive für den Nachwuchs im Gewichtheben. Statt persönlicher Bereicherung und Machterhalt einzelner Funktionäre müssen endlich Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt des Verbands und damit jeglicher Reformbestrebungen stehen." Hierzu sei eine effektive und demokratische Athletenvertretung auf Augenhöhe von Nöten. Einen glaubhaften Neustart könne es zudem nur geben, wenn der Neuaufbau des Verbands durch ein unabhängiges Gremium begleitet werde. Zahlreiche IWF-Funktionäre fielen durch mangelnde Kooperationsbereitschaft oder Behinderung der Ermittlungen auf.

Die IWF hatte die Untersuchungen selbst initiiert, nachdem die ARD im Rahmen des Dokumentarfilms "Der Herr der Heber" die Praktiken Tamás Ajáns erstmals an die Öffentlichkeit gebrachte hatte. Dass zum wiederholten Male Journalist*innen einen Skandal aufdeckten und nicht der organisierte Sport selbst, ruft bei Athleten Deutschland tiefe Besorgnis hervor.

Maximilian Klein, Beauftragter für Internationale Sportpolitik und Organizing bei Athleten Deutschland, sagt: "Das IOC wird nicht müde zu betonen, dass 90 Prozent seiner Umsätze zurück in den Sport fließen und deshalb eine direkte Beteiligung von Athletinnen und Athleten an den milliardenschweren Umsatzerlösen nicht angezeigt sei. Der krasse Fall der IWF zeigt: Millionen werden mitunter zweckentfremdet und kommen nicht denjenigen zu Gute, deren Leistungen und Bilder die Grundlage für diese Einnahmen bilden. Es ist offensichtlich, dass die Audit-Systeme des IOC nicht wirkungsvoll sind. Wie ist es möglich, dass 23,2 Millionen US-Dollar, die vom IOC an die IWF von 1992 bis 2008 geflossen sind, nicht vollständig in den IWF-Bilanzen deklariert wurden und der Verbleib von etwa 10 Millionen Dollar im Untersuchungszeitraum ungeklärt ist? Die Finanzen und Geldströme innerhalb der Olympischen Bewegung müssen vollständig untersucht, nachvollziehbar und transparent gemacht werden."

Quelle: Athleten Deutschland e.V. (ots)

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