Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik 68er-Studentenführer zu aktuellen Protesten: „Hoffentlich machen die richtig Rabatz!“

68er-Studentenführer zu aktuellen Protesten: „Hoffentlich machen die richtig Rabatz!“

Archivmeldung vom 12.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Diskussion in Bonn (v.l.): Autorin Jeanette Seiffert, Wolfgang Roth (SPD), Moderator Frank Überall, Stephan Eisel (CDU). Bild: www.maehrle.de
Diskussion in Bonn (v.l.): Autorin Jeanette Seiffert, Wolfgang Roth (SPD), Moderator Frank Überall, Stephan Eisel (CDU). Bild: www.maehrle.de

Der „68er“ Wolfgang Roth (SPD) siehe Parallelen zwischen den aktuellen Aktionen von Studierenden in Deutschland und der Protestbewegung vor 40 Jahren.

„Ich bin bestürzt, was die deutschen Studenten in den letzten zehn Jahren erdulden“, sagte der studierte Wirtschaftswissenschaftler bei der Vorstellung des Buches „Die 68er in der SPD“ (Jeanette Seiffert, Bouvier Verlag). In manchen Seminaren würden bis zu 300 Leute unterrichtet, so Roth: „Die Bildungsmisere scheint mir heute noch viel dramatischer zu sein als damals. Hoffentlich machen die richtig Rabatz!“

Roth hatte als Student an der Freien Universität Berlin stets friedliche Proteste mit organisiert. „Ich bin froh, dass die heutigen Studenten ein bisschen 68er-Geist haben“, erklärte er bei der Diskussionsrunde im Bonner Erich-Ollenhauer-Haus, der ehemaligen SPD-Parteizentrale: „Ohne Bewegung von außen gibt es im parlamentarischen Prozess keine Bewegung innen: Ich freue mich sehr, dass Studenten allmählich wieder aufstehen und Fragen stellen.“ Der Bonner CDU-Politiker Stephan Eisel bezeichnete unterdessen die mit dem Bolognaprozess eingeführte Verschulung des Studiums als „absolute Katastrophe“.

Roth war als Student im Sozialdemokratischen Hochschulbund aktiv und hatte ab 1964 das Amt des ASTA-Vorsitzenden an der Freien Universität in Berlin inne. Ab 1969 war er Vize-, ab 1972 erster Bundesvorsitzender der Jusos. Der Politiker war später lange Zeit Mitglied des SPD-Parteivorstandes und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Heute lebt er im Ruhestand in Bonn. Er äußerte sich anlässlich der Vorstellung einer Dissertation der Kölner Historikerin Jeanette Seiffert. Sie hat den Weg der „68er“ in der SPD wissenschaftlich aufgearbeitet und ihnen attestiert, dass diese in der Partei nur wenig verändert hätten. „Aus dem Widerspruchs- und Diskussionsgeist der 68er kann die SPD trotzdem heute lernen“, sagte Seiffert: „Der offene und auch kontroverse Diskurs muss wieder belebt werden. Das muss das vitale Interesse der SPD sein, sonst droht sie als Volkspartei unterzugehen.“

Quelle: politikinstitut.de

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte knabe in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige