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Ziel Käuferentlastung klar verfehlt: Immobilienprofis sehen durch neues Gesetz zur Provision keine finanzielle Erleichterung für Käufer

Archivmeldung vom 30.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Mehr Verwaltungsaufwand für Immobilienprofis und keinerlei Erleichterung für Käufer: Rund ein halbes Jahr nach Einführung der Courtageteilung beim Immobilienkauf ziehen viele Immobilienprofis ein ernüchterndes Fazit zum neuen Gesetz.

Rund 68 Prozent der Makler in Deutschland sehen die Zielsetzung der neuen Regelung (eher) nicht erreicht. Das zeigt der Marktmonitor Immobilien (MMI) 2021, eine Studie von immowelt.de, die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stephan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen erstellt wurde. Die Befragung fand im Mai 2021 statt.

42 Prozent der Makler mussten Geschäft umstellen

Am 23. Dezember 2020 trat das neue Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser in Kraft. Wer die Dienstleistung des Maklers beauftragt, darf seitdem nur noch maximal die Hälfte der Kosten dafür auf die andere Vertragspartei verlagern. Das führt in der Praxis häufig zu einer 50:50-Teilung der Courtage zwischen Käufer und Verkäufer. 42 Prozent der befragten Immobilienvermittler mussten daraufhin ihre üblichen Vereinbarungen anpassen. Vor allem kleine Maklerbüros waren im Zugzwang: Je größer ein Unternehmen ist, desto seltener mussten im Zuge des neuen Gesetzes Änderungen bezüglich der Provisionsaufteilung vorgenommen werden.

Eine Teilung der Provision auf Käufer und Verkäufer sorgte in der Praxis nicht für mehr Aufträge. Bei rund der Hälfte der Makler ist die Anzahl der Verträge mit Verkäufern nach dem neuen Gesetz unverändert. Bei einem Drittel ist sie sogar gesunken, bei 8 Prozent sogar sehr stark. Dafür beklagt gut jeder 2. Makler den gestiegenen Aufwand: Doppelte Rechnungsstellung beispielsweise bedeutet, dass mehr Zeit für administrative Tätigkeiten einkalkuliert werden muss. Zudem dauert es bei 37 Prozent der Befragten nun länger oder gar deutlich länger, bis die Courtagerechnungen vollständig beglichen seien.

Gesetzesnovelle bringt nicht die erhoffte Entlastung für Käufer

Das erklärte Ziel der neuen gesetzlichen Regelung war es, Immobilienkäufer finanziell zu entlasten, da diese in vielen Regionen üblicherweise die Kosten für die Provision in Gänze tragen mussten. Dass dieses Ziel erreicht wurde oder wird, glauben die wenigsten Befragten: 68 Prozent gaben an, dass das Ziel (eher) nicht erreicht wurde. 20 Prozent sehen das Vorhaben als teilweise erfolgreich an, und nur 12 Prozent beurteilen das Gesetz als (eher) erfolgreich.

Große Einigkeit herrscht bei der Frage, wie man stattdessen eine echte finanzielle Entlastung für Immobilienkäufer schaffen könnte: 93 Prozent der Immobilienprofis sehen in der Senkung der Grunderwerbsteuer eine adäquate Möglichkeit, um die finanzielle Belastung beim Immobilienkauf zu senken, da dies einen spürbaren Einfluss auf die Kaufnebenkosten hätte.

Datenbasis: Der Marktmonitor Immobilen 2021 ist eine Studie von immowelt, die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stephan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen erstellt wurde. Zur Befragung wurde eine nach Nielsen-Gebieten quotierte Zufallsstichprobe aus der Kundendatenbank von immowelt eingeladen. Die Online-Befragung fand zwischen dem 2.7. und 12.7.2021 statt. Nach Bereinigung betrug der Rücklauf insgesamt 434 Fragebögen. Das Ergebnis wurde nachträglich nach der Bevölkerungsstruktur in den Bundesländern gewichtet.

Quelle: immowelt (ots)

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