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Sterbehilfe: Forderung nach Abstimmung ohne Fraktionszwang

Archivmeldung vom 07.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Eva Högl Bild: eva-hoegl.de
Eva Högl Bild: eva-hoegl.de

Führende Politiker von Union und SPD fordern eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe über die Parteigrenzen hinweg ohne Fraktionszwang. "Es geht hier in jedem Fall um eine Gewissensentscheidung", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Högl der "Welt".

Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sprach sich ebenfalls dafür aus, die Sterbehilfe jenseits von Parteigrenzen neu zu regeln. "Das ist eine bioethische Frage", sagte er der "Welt". "Es war in der Vergangenheit regelmäßig der Fall, dass wir hier nicht entlang von Partei- und Fraktionsgrenzen Anträge formulieren, sondern das aus der Mitte des Parlaments tun."

"Wir haben in vergleichbaren Fällen gute Erfahrungen gemacht, im Parlament das Instrument von Gruppenanträgen zu nutzen", sagte Högl. Bei Gruppenanträgen finden sich Abgeordnete unterschiedlicher Fraktionen im Bundestag zu gemeinsamen Gesetzesinitiativen zusammen. Sie sind dann bei der entscheidenden Abstimmung im Parlament nicht an Parteilinien gebunden, sondern entscheiden komplett frei.

Das Verfahren ist bisher ausschließlich bei Gewissenentscheidungen üblich, die grundsätzliche Fragen von Leben und Tod berühren. "Die über alle Parteigrenzen hinweg kontrovers geführte Diskussion um die Sterbehilfe zeigt auch, dass wir uns Zeit nehmen sollten, um auch eine breite gesellschaftliche Diskussion zu führen", sagte die SPD-Rechtspolitikerin Högl.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) strebt eine harte Gangart gegen Sterbehilfe an, so, dass jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe gestellt wird. In den Koalitionsverhandlungen hatten sich CDU, CSU und SPD nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen können.

Ärztepräsident will Verbot von organisierter Sterbehilfe

Die Bundesärztekammer hat die Forderung des neuen Gesundheitsministers Hermann Gröhe (CDU) nach einem umfassenden Verbot von geschäftsmäßiger Sterbehilfe begrüßt: "Der Minister rennt damit bei uns offene Türen ein", sagte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery dem "Tagesspiegel". "Wir sind gegen jede Form von organisierter Sterbehilfe und warnen seit langem vor der Werbung und Verlockung für Menschen, den vermeintlich leichten Ausweg zu suchen."

In der Debatte um die aktive Sterbehilfe hatte sich Gröhe zuvor für eine klare gesetzliche Regelung ausgesprochen. "Ich wünsche mir, dass wir jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen", sagte der Gesundheitsminister der "Rheinischen Post". Wer mit den Ängsten der Menschen vor dem Sterben ein Geschäft machen wolle und sich für Hilfe zur Selbsttötung bezahlen lasse, handele "überaus verwerflich", so Gröhe.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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