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Misstrauensvotum gegen Willy Brandt 1972: Vorsitzender des Beirats der Stasi-Unterlagenbehörde, Richard Schröder, nimmt Egon Bahr in Schutz

Archivmeldung vom 15.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Egon Bahr Bild: spd.de
Egon Bahr Bild: spd.de

Der Vorsitzende des Beirates der Stasi-Unterlagenbehörde, Richard Schröder, hat den Vertrauten des damaligen Kanzlers Willy Brandt, Egon Bahr, gegen Vorwürfe in Schutz genommen, 1972 mit dem DDR-Funktionär Hermann von Berg über die Bestechung von Bundestagsabgeordneten der Opposition gesprochen zu haben, um das konstruktive Misstrauensvotum seines Herausforderers Rainer Barzel (CDU) zum Scheitern zu bringen. "Egon Bahr moralisch etwas vorzuwerfen, ist nicht richtig", sagte Schröder der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". Denn von Berg habe ja seinerzeit die Initiative ergriffen.

 "Bahr war der Bote. Er konnte ja nicht die Zensurbehörde für Willy Brandt spielen." Der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, kritisierte Bahrs Verhalten hingegen. "Ich finde das unmöglich", erklärte er dem Blatt. "Das ist Realpolitik um fast jeden Preis." Aus Stasiakten, über die der "Spiegel" berichtet hatte und die sich wiederum auf Vermerke von Bergs beziehen, ergeben sich Hinweise darauf, dass solche Gespräche stattgefunden haben. Bahr soll darüber seinerseits mit Brandt und Kanzleramtschef Horst Ehmke (SPD) geredet haben, um danach zu erklären: "Das sage ich nur unter uns Pastorentöchtern, das muss absolut verschwiegen bleiben. Wir sind mehreren Spuren nachgegangen, um zu prüfen, ob sich solche Möglichkeiten ergeben. Wir hatten das ernsthaft vor, aber wir sind gerade noch rechtzeitig zurückgezuckt, es waren nur gestellte Fallen." Tatsächlich kassierte der CDU-Parlamentarier Julius Steiner exakt 50 000 D-Mark von der Stasi, damit er sich der Stimme enthielt. Das Misstrauensvotum scheiterte.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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