Juso-Chef Kühnert: Selbst das Führungspersonal hält das Rennen für offen
Archivmeldung vom 02.02.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Screenshot Youtube Video: "Kevin Kühnert (Jusos) warnt vor großer Koalition auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin (07.12.2017)" / Eigenes Werk
Die SPD-Spitze hält nach Angaben des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert das Scheitern einer neuen großen Koalition an dem SPD-Mitgliederentscheid für möglich. "Im Moment bin ich optimistisch, dass die Mehrheit der SPD-Mitglieder bei der bevorstehenden Abstimmung Nein sagen wird, weil selbst das Führungspersonal das Rennen für offen hält", sagte Kühnert der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Mit einer neuen großen Koalition würde Deutschland wieder nur "eine Regierung des kleinsten gemeinsamen Nenners und des billigsten Kompromisses" bekommen. Die Erneuerung der SPD in der Opposition könne diesmal gelingen, wenn sich die Partei wieder mit Alleinstellungsmerkmalen wie einer gerechteren Steuerpolitik sozialdemokratisch positioniere. Von 2009 bis 2013 sei die SPD in der Opposition "fast genauso staatstragend, wie in der Regierung davor und danach" gewesen. "Uns geht es darum, dass die SPD im Bund aus der Rolle des Korrekturbetriebs der Union rauskommt. Es gibt viele, die sind mit Merkel als Kanzlerin aufgewachsen. Die kennen die SPD nur als kleinen Koalitionspartner der Union." Er sei zu den Jusos gegangen, weil ihn Ungerechtigkeit, Armut und Krieg nicht kalt ließen. "Ich will etwas verändern." Kühnert betonte, er selbst strebe kein bestimmtes politisches Amt an.
Quelle: Rheinische Post (ots)