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Direktorin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel: "Entwicklungsminister Niebel betreibt Wirtschaftsförderung statt Armutsbekämpfung"

Archivmeldung vom 04.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dirk Niebel Bild: Deutscher Bundestag  / von Manstein
Dirk Niebel Bild: Deutscher Bundestag / von Manstein

Die Kritik an Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) wächst. Der frühere Generalsekretär der Liberalen verstehe sein Amt bisher nur als Förderer der deutschen Wirtschaft, bemängelte die Direktorin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, im Interview der "Stuttgarter Zeitung".

Niebels Blick gelte nicht primär den Armen und der Frage, warum sie arm sind und was ihnen helfen würde, ihre Armut zu überwinden. Ihn interessiere die Frage, "was die deutsche Wirtschaft braucht, speziell der Mittelstand und die Pharmaindustrie - also diejenigen, denen die FDP nahe steht", betonte Füllkrug-Weitzel.

Ihre Kritik gilt unter anderem den 14 Millionen Euro, die der Minister aus dem Entwicklungsetat für den Ankauf deutscher Impfdosen zur Bekämpfung der Schweinegrippe in Afrika zur Verfügung stelle. Sie halte es für problematisch, dass Niebel die Schweinegrippe als erstes Problem sehe, weil es in Deutschland gerade eine Überproduktion an Impfstoff gebe. "Da wird etwas als Entwicklungshilfe ausgegeben, was im Grunde eine Hilfe für die deutsche Pharmaindustrie ist, die mit Armutsbekämpfung nichts zu tun hat", sagte die Direktorin. Schutzimpfungen gegen die Schweinegrippe bräuchten die Afrikaner nicht nötiger  als die Deutschen.

Es gebe in Afrika "definitiv viel dringlichere Probleme im Gesundheitsbereich, die aus dem ohnehin kleinen Entwicklungshaushalt zu finanzieren wären", so Füllkrug-Weitzel. Der Minister habe sich noch nicht viel Zeit genommen zu verstehen, wo die entwicklungspolitischen Herausforderungen und Aufgaben liegen - nämlich bei der Selbstverpflichtung der Völkergemeinschaft auf die Milleniumsentwicklungsziele zur Halbierung der Armut. Er sei noch nicht gereist und habe bisher keinen Einblick in die Lebenssituationen der Mehrheit der Weltbevölkerung.

Die erste Auslandsreise des Entwicklungsministers steht allerdings kurz bevor: Noch im Januar will Dirk Niebel die afrikanischen Länder Ruanda, Ostkongo und Mosambik besuchen.

Quelle: Stuttgarter Zeitung

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