Union will frühere Einbürgerungen im Herbst wieder kippen
Die Union will das Einwanderungsgesetz bis Herbst reformieren und die von der Ampel-Regierung eingeführte Möglichkeit zur Einbürgerung nach drei Jahren wieder abschaffen. Der "Bild" sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete und Innenpolitiker Thomas Silberhorn: "Der Bundestag wird im Herbst die Turbo-Einbürgerung nach drei Jahren abschaffen. Jeder Antrag auf Einbürgerung muss sorgfältig geprüft werden."
Silberhorn kritisierte zugleich das Berliner Landesamt für Einwanderung
(LEA), das die Zahl der Einbürgerungen im laufenden Jahr auf 40.000
verdoppeln will. Eine solche konkrete Vorgabe sei eine "grobe
Fehlsteuerung. Dass in Berlin die Einbürgerungsverfahren jetzt noch
beschleunigt werden, untergräbt die laufende Gesetzgebung und ist
inakzeptabel", sagte Silberhorn der "Bild".
Ähnlich äußerte sich
der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander
Throm. "Die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft ist ein ganz
herausragender Verwaltungsakt", sagte Throm der "Bild": "Die
Staatsbürgerschaft wird auf ewig verliehen und kann nicht wieder
entzogen werden." Deshalb sei es besonders wichtig, sich Zeit zu nehmen
und genau zu prüfen.
Auch Hessens Innenminister Roman Poseck
(CDU) forderte, "die Migrationswende muss auch beim Thema Einbürgerung
wirksam werden. Es war ein grober Fehler, dass die Ampel die deutsche
Staatsangehörigkeit viel zu beliebig verliehen hat. Das muss sich
ändern." Poseck sagte, die Einbürgerung sei "ein hochsensibler Vorgang.
Es geht dabei vor allem um unsere nationalen Interessen. Die
Einbürgerung darf daher erst am Ende eines gelungenen
Integrationsprozesses stehen."
Union und SPD haben im
Koalitionsvertrag vereinbart, in dieser Legislaturperiode die
Möglichkeit zur Einbürgerung nach drei Jahren wieder zu stoppen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur