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Kultusministerin nimmt Eltern bei Sexualaufklärung in die Pflicht

Archivmeldung vom 20.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sylvia Löhrmann Bild: nrw.de
Sylvia Löhrmann Bild: nrw.de

Im Streit über die Thematisierung von Homosexualität an staatlichen Schulen hat die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Sylvia Löhrmann, die Eltern bei der Sexualaufklärung in die Pflicht genommen. "Die Sexualerziehung ist zunächst Aufgabe der Eltern, die durch die Schule ergänzt wird", sagte die nordrhein-westfälische Schulministerin der "Welt am Sonntag". Daher sei "in Nordrhein-Westfalen klar geregelt, dass Lehrerinnen und Lehrer die Eltern vor Beginn der Unterrichtsreihe informieren".

Dies habe sich bewährt: "Wir machen die Erfahrung, dass Toleranz und Verständnis für unterschiedliche Einstellungen und Haltungen wachsen, je intensiver der Austausch ist." Hingegen bezweifelt der Deutsche Lehrerverband, dass die Eltern sich ihrer Verantwortung bei dem Thema stellen. Vielmehr, so der Vorsitzende des Verbandes, Josef Kraus, würden die Eltern dazu neigen, das Thema an die Schulen zu delegieren. "Die Sexualaufklärung wird häufig abgegeben. Das halte ich für eine schwierige Entwicklung", sagte Kraus der "Welt am Sonntag".

In der vergangenen Woche war es in Baden-Württemberg zu heftigen Auseinandersetzungen über einen Entwurf für einen neuen Bildungsplan gekommen, in dem Kultusminister Andreas Stoch (SPD) unter anderem einen offeneren Umgang mit Homosexualität im Schulunterricht verankern will. Löhrmann stellte sich hinter dieses Anliegen: Obwohl man bereits heute "offener" mit dem Thema Homosexualität umgehe "als vor zwanzig Jahren", bleibe "die Bekämpfung von Vorurteilen eine wichtige Aufgabe, auch für die Schule", sagte Löhrmann. Der "Abbau von Diskriminierung" sei "Auftrag des Grundgesetzes".

Ein Sprecher des baden-württembergischen Kultusministeriums sagte der "Welt am Sonntag", dass sein Haus im Zuge der Auseinandersetzungen um den Bildungsplan eine "Menge polemischer, intoleranter und verletzender Meinungsäußerungen" registriert habe. Daher sei "noch einiges zu tun" für das Erreichen des Ziels, "dass die Schule zu einem Ort der Offenheit, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts wird".

Das Ministerium werde die Arbeit an dem Bildungsplan transparent und im Dialog mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen fortsetzen. "Der gesamte Reformprozess wird durch einen Beirat begleitet, in dem alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind. Die jeweiligen Entwürfe werden im Internet veröffentlicht, und wenn die erste Fassung des Bildungsplans dann fertig gestellt ist, wird es noch eine Anhörung aller relevanten Verbände und Gruppen geben." Dadurch werde "gewährleistet, dass der Bildungsplan in größtmöglicher Transparenz und in breitem gesellschaftlichem Konsens in Kraft treten kann".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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