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Islamwissenschaftlerin Kaddor fordert Neuausrichtung der Islamverbände im Kampf gegen Fanatisierung junger Muslime

Archivmeldung vom 12.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lamya Kaddor (2010)
Lamya Kaddor (2010)

Foto: Arne List
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Islamwissenschaftlerin Islamwissenschaftlerin Kaddor fordert Neuausrichtung Lamya Kaddor fordert eine Neuausrichtung der islamischen Verbände zur Bekämpfung des religiös motivierten Fanatismus. "Was die Moscheegemeinden im Koranunterricht vertreten und lehren, reicht bei Weitem nicht aus", sagte Kaddor dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Die Verbände müssten sich in ihrer Jugendarbeit viel stärker auf die Identitätsbildung junger Muslime konzentrieren: "Muslimisch sein und deutsch - wie geht das zusammen?" Dafür aber gebe es keine Konzepte, beklagte die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes. Wenn sich Verbände wie die Türkisch-Islamische Union Ditib mit der zweisprachigen Predigt im Karfreitagsgebet ihrer Rolle als Bollwerk gegen den Salafismus rühmten, sei das "bestenfalls ein Stück Selbstberuhigung".

Die deutsche Politik müsste sich nach Kaddors Ansicht viel intensiver mit Schwerpunkten und Zielen der großen islamischen Verbände beschäftigen. Die anhaltende Verbindung der Verbände zu den Herkunftsländern ihrer Mitglieder nannte Kaddor "kontraproduktiv". Die Verbände müssten endlich einen Islam etablieren, der in Deutschland anschlussfähig sei und dessen Anhänger sich nicht permanent als fremd definierten. "Das Gefühl der Fremdheit ist ein entscheidender Ansatzpunkt für eine mögliche Radikalisierung."

Kaddor bezweifelte, dass junge fanatisierte Muslime aus Deutschland sich vom Terrorkampf für den IS im Nahen Osten abhielten ließen, weil sie dort als "Kanonenfutter" eingesetzt würden. Das Gegenteil sei der Fall: "Mit fortschreitender Radikalisierung halten diese jungen Männer einen solchen Tod sogar für besonders erstrebenswert. So zynisch das klingt: Sie gefallen sich in dieser Rolle." Die vermeintliche Aufklärung führe eher zu größerer Verbohrtheit und größerem Hass. Jugendliche, die schon in diese Szene abgerutscht sind, zu erreichen und "umzupolen", sei nahezu unmöglich. Wenn überhaupt, müsse man präventiv ansetzen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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