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Volkshochschulen: Politische Bildung gegen Verschwörungserzählungen in der Corona-Krise

Archivmeldung vom 19.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Staatliche Propaganda ist in 2020 auf einem historischen Höchstmaß angelangt (Symbolbild)
Staatliche Propaganda ist in 2020 auf einem historischen Höchstmaß angelangt (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Unter dem Eindruck vermehrter Demonstrationen gegen das staatliche Corona-Krisenmanagement sehen sich die Volkshochschulen in Deutschland in ihrem Angebot einer Bildungspartnerschaft bestätigt. In einem Schreiben an Bund und Länder hatte der Deutsche Volkshochschul-Verband die Weiterbildung für mehr Medienkompetenz als eines von vier Kooperationsfeldern angeregt.

Wie bewältigen die Menschen die Informationsflut in der Corona-Krise? Wie unterscheiden sie wesentliche Informationen von Falschmeldungen und gezielter Desinformation? Volkshochschulen verfügen über wertvolle Kurskonzepte und Materialien, um die Widerstandskraft der Menschen gegen Verschwörungserzählungen und Fake News zu stärken. "Wir sehen mit Sorge, wie Ängste und Unsicherheiten von Bürgerinnen und Bürgern in der Corona-Krise gerade von populistischen Kräften aufgegriffen werden, um sie gezielt in Wut zu verwandeln. Das schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und gefährdet unsere Demokratie", sagt der Vorsitzende des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV), Martin Rabanus.

Um Fake News und Verschwörungsmythen zu erkennen und sie von richtigen Informationen unterscheiden zu können, müssen wir lernen, Meldungen kritisch zu hinterfragen. Bereits im März 2020 hat das Team Prävention und Gesellschaftlicher Zusammenhalt des Deutschen Volkshochschul-Verbands eine Checkliste zum Thema "Umgang mit Fake News und Verschwörungserzählungen in Zeiten der Corona-Pandemie" (www.volkshochschule.de/checkliste-gegen-fakenews) veröffentlicht. Denn unter den zahlreichen Meldungen zur Corona-Pandemie finden sich viele Falschmeldungen und abstruse Verklärungsversuche.

In Dresden, wo auch am vergangenen Wochenende wieder hunderte Menschen gegen die, aus ihrer Sicht, überzogenen Corona-Schutzmaßnahmen demonstrierten, hat die Volkshochschule das Phänomen der Verschwörungserzählung schon frühzeitig in einem Online-Kurs aufgegriffen. Die bayerische Initiative vhs.Daheim plant für 8. Juni einen Live-Stream-Vortrag mit dem Rechtsextremismus-Experten Robert Andreasch, um die verschiedenen Strömungen der aktuellen Protestbewegung unter die Lupe zu nehmen. In NRW kooperieren die Volkshochschulen Gütersloh, Kaarst-Korschenbroich, Rhein-Erft und Wesel und klären in einem virtuellen Kursraum der vhs.cloud gemeinsam über Fake News und Desinformation rund um Corona auf.

Aus Sicht der Volkshochschulen geht es darum, das Urteilsvermögen der Menschen zu stärken, denn die Vielzahl digitaler Kanäle konfrontiert uns gerade in Krisenzeiten mit einer Fülle teilweise hochkomplexer Informationen. Gerade dann wirken Vereinfachungen und Halbwahrheiten besonders verführerisch.

"Demokratiebildung ist seit ihrer Gründung eine Kernkompetenz der Volkshochschulen. In Zeiten zunehmender Digitalisierung geht sie Hand in Hand mit digitaler Bildung und Medienbildung", sagt der DVV-Vorsitzende Martin Rabanus.

Quelle: Deutscher Volkshochschul-Verband (ots)


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