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Müller verteidigt Berlins Impf- und Teststrategie

Archivmeldung vom 26.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Michael Müller (2020)
Michael Müller (2020)

Foto: Author
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD) hat Vorwürfe zurückgewiesen, in Berlin würden Impfdosen gegen das Coronavirus ungenutzt lagern. "Es stimmt einfach nicht, dass Impfstoff zur Verfügung steht, der rumliegt", sagte Müller in der Fernsehsendung "rbb Spezial: Der Talk" am Donnerstag. Er reagierte damit auf Kritik des FDP-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Czaja, der ein schnelleres Impftempo anmahnte.

"Es ist doch nicht nachvollziehbar, dass wir in Berlin an Impfstoff AstraZeneca haben, viele bereit sind, sich freiwillig damit impfen zu lassen und wenn diejenigen, die Vorerkrankungen haben und darüber hinaus sich freiwillig impfen lassen wollen damit, dann sollte dieser Impfstoff nicht wie Blei in den Regalen liegen," so der FDP-Politiker.

Müller räumte zwar ein, dass es Tage gegeben habe, an denen durch das Hin und Her bei AstraZeneca nur 1.000 Menschen in die Impfzentren gekommen seien. "Gestern waren es schon wieder 5.500, morgen sind es 4.500. Wir haben zigtausende von den Impfdosen an die Krankenhäuser gegeben, haben sie verimpft an Polizei, an Feuerwehr, sie sind jetzt reserviert für Lehrerinnen und Lehrer," so der SPD-Politiker.

Auch das Thema Schnelltests ist in Berlin nach wie vor eine Baustelle. Czaja plädierte für eine Verpflichtung für Lehrerinnen und Lehrer an Berliner Schulen, sich zweimal die Woche selbst zu testen. "Da muss auch der Senat im Zweifel sagen, bei kritischer Infrastruktur, bei den systemrelevanten Institutionen - und dazu zähle ich Schulen - erwarten wir das nicht nur von den Lehrern, sondern wir fordern das ein", so Czaja.

Die Frage ist allerdings, ob dafür genügend Tests zur Verfügung stehen. Die Barbetreiberin aus Berlin-Friedrichshain, Susanne Baro Fernandez, sagte, ihre elfjährige Tochter habe "einen Test noch lange nicht gesehen". Sie verstehe nicht, dass nicht alles Menschenmögliche getan wird, dass die Lage nicht weiter eskaliert. "Stattdessen machen wir die Schulen wieder auf, mit einem Testkonzept, was es noch gar nicht gibt."

Müller widersprach: Zum einen seine die Schulen nicht im vollen Präsenzunterricht mit allen Jahrgangstufen. Zum anderen habe Berlin "Millionen Tests eingekauft, die zur Verfügung stehen". An den Schulen werde bei den Lehrerinnen und Lehrern schon zweimal die Woche das Angebot gemacht und getestet", sagte er. Müller musste allerdings einräumen, dass insbesondere das Angebot in den Testzentren nicht so angenommen werde, wie gedacht.

Der Regierende Bürgermeister stellte in Aussicht, dass es bald auch für die Schüler Tests für Zuhause gebe: "Die sind jetzt ausgeliefert und es gibt weitere Kapazitäten. Das heißt, die Eltern können morgens, bevor die Kinder zur Schule gehen mit den Kindern gemeinsam diesen Test machen" so Müller, der der derzeit auch die Kultusministerkonferenz leitet.

Auf diese Selbsttests für Zuhause setzt auch der Intensivmediziner und wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis. Insgesamt schätzt er die Lage als sehr kritisch ein: "Wir sind am absolut kritischsten Punkt der Pandemie seit zwölf Monaten." Die britische Mutante habe alles verändert und "wir werden es nicht schaffen, mit den jetzigen Maßnahmen zu verhindern, dass wir wieder ein Allzeithoch der Intensivpatienten mit Covid-19 sehen werden."

Er fordert einen Lockdown über Ostern, rasches Impfen und "testen, testen, testen". Insbesondere bei den Kindern gebe es wegen der jetzt kursierenden britischen Mutante Grund zur Vorsicht: "B.117 hat alles verändert. Diesmal sind auch die Kinder Infektionstreiber, zumindest haben wir relativ große Ausbrüche, die Inzidenzzahlen gehen steil nach oben." Seine Befürchtung: Wenn zu Ostern die Kinder auf die Großeltern treffen, bestehe große Ansteckungsgefahr. Sein dringender Appell sei deshalb: "Wenn ihr euch Karfreitag oder Ostersonntag mit den Großeltern trefft, macht doch morgens einfach kurz den Test."

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)


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