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Bundesverband für NS-Verfolgte gegen Schuldzuweisung an Einwanderer

Archivmeldung vom 25.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
Symbolbild

Bild: (CC BY-SA 2.0) by Gedalya AKA David Gott

Jost Rebentisch, Geschäftsführer des Bundesverbands Information & Beratung für NS-Verfolgte, warnt in der Antisemitismus-Debatte vor voreiligen Schuldzuweisungen. Rebentisch sagte der "Heilbronner Stimme": "Das Herausstellen von sich antisemitisch gebärdenden Zuwanderern oder Muslimen ist natürlich einerseits Ablenkung vom eigenen Antisemitismus, andererseits ist das, meiner Meinung nach, aber auch ein Element der Fremden- und Islamfeindlichkeit, indem so getan wird, als ob die Zuwanderer den Antisemitismus erst zu uns bringen."

Rebentisch verweist auf Statistiken, wonach der Großteil der antisemitisch motivierten Straftaten einen rechtsradikalen Hintergrund hätten. Rebentisch meint, dass sich Antisemitismus heute wieder offener zeige. "Es gibt Antisemitismus von rechts und von links, der sich zum Teil auch durchaus überschneidet. Und natürlich gibt es auch immer noch religiös motivierten Antisemitismus, ebenso wie es einen politisch motivierten Antisemitismus in arabischen Ländern gibt, der natürlich durch die Zuwanderung aus solchen Ländern auch nach Deutschland kommt."

Er fügte hinzu:" Antisemitismus hat es aber in Deutschland auch nach 1945 immer, und durchaus auch weit verbreitet, gegeben – er zeigt sich heute allerdings deutlich offener, was zum einen mit Änderungen in der Kommunikationskultur zu tun hat - was man früher im kleinen Kreis am Stammtisch äußerte geht heute im Internet direkt viral und erreicht Tausende - zum anderen aber auch damit, dass man nicht mehr in dem Maße einen Tabubruch begeht, wenn man sich antisemitisch äußert." Oft seien diese Äußerungen verklausuliert, beispielsweise mit einem "das wird man ja wohl noch sagen dürfen".

Der NS-Experte sieht Deutschland in einer besonderen Verantwortung: "Die Debatte über Antisemitismus ist so wichtig, weil wir in Deutschland aufgrund unserer Geschichte eine ganz besondere Verpflichtung und Verantwortung haben: Unsere Väter und Großväter haben dafür gesorgt, dass ihr Antisemitismus zu sechs Millionen Morden geführt hat. Das ist so monströs, dass es auch heute noch allgegenwärtig ist. Und es ist eben Beispiel dafür, wohin Hass und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Extremen führen können – da ist die Debatte, die ja immer auch ein "Wehret den Anfängen" enthält, extrem wichtig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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