Baden-Württembergs Finanzminister kritisiert Schuldenpaket
Der baden-württembergische Finanzminister, Danyal Bayaz (Grüne), kritisiert die Ausgabenpläne der Bundesregierung. Das Geld aus dem historischen Schuldenpaket müsse sinnvoll und zukunftsorientiert investiert werden, sagte Bayaz den Sendern RTL und ntv.
"Wenn man sich den aktuellen Bundesetat anschaut, darf man da Zweifel
haben, ob das nicht auch missbraucht wird." Die schwarz-rote Koalition
subventioniere etwa bei der Pendlerpauschale, der reduzierten
Mehrwertsteuer in der Gastronomie und beim Agrardiesel. Die Regierung
mache viele Schulden, zeige aber wenig Reformeifer, kritisierte Bayaz.
Der
Grünen-Politiker sprach sich für Strukturreformen aus. "Die Frage ist
doch: Nehmen wir das Geld jetzt, um Reformen mutig anzuschieben oder
schieben wir sie noch auf." Die Bundesregierung ziehe etwa bei der Rente
neue Haltelinien ein. Die junge Generation werde dies mit Zins und
Zinseszins bezahlen müssen. Bayaz forderte daher erneut, dass Menschen
aus bestimmten Berufsgruppen erst später in Rente gehen sollten. Dies
sei schon allein volkswirtschaftlich geboten. Ihm gehe es um Menschen,
denen man dies zumuten können. "Ich rede nicht vom Dachdecker oder vom
Fliesenleger."
Bayaz forderte zudem die zügige Senkung der
Stromsteuer für alle Bürger und Unternehmen. Die Koalition habe sie
versprochen. "Das ist eine zwingend notwendige Maßnahme, dafür muss Geld
da sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur