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Klima-Experte kritisiert G7-Klimavereinbarungen

Archivmeldung vom 15.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2015
G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2015

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Björn Lomborg, einer der profiliertesten Klimaexperten weltweit, hat die Vereinbarungen des G7-Gipfels zum Klimaschutz kritisiert. Vor allem die Kernvereinbarung, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, hält Lomborg für Symbolik: Dieses Ziel sei grandios, aber praktisch nicht erreichbar, sagte er im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". "Und wenn die Welt alles daran setzt, dieses Ziel zu erreichen, wäre es phänomenal teuer; nicht nur für reiche Länder wie Deutschland, sondern auch für Schwellenländer wie China. Dieses Ziel ist politisch einfach nicht möglich."

Für die spektakuläre Ankündigung der mächtigen Politiker, die globale Wirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts so umzubauen, dass sie keine fossilen Brennstoffe mehr verbraucht, hat Lomborg denn auch nur Spott übrig: "Die Weltwirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts zu dekarbonisieren, das hat schon ein komisches Element. Die Politiker, die sich darauf in Elmau verständigt haben, werden am Ende unseres Jahrhunderts schon lange nicht mehr im Amt sein, um die Verantwortung dafür zu übernehmen, ob das Ziel erreicht wird oder nicht."

Einen Teil der auf Elmau getroffenen Vereinbarungen lobte Lomborg aber auch. So sei die Forderung, die globalen Subventionen für Benzin und andere fossile Brennstoffe zu streichen, sehr richtig. "Die Subventionen zu streichen, ist eine großartiger Vorschlag, weil er nicht nur die Erderwärmung bekämpft, sondern auch die Luftverschmutzung in den Städten und dafür sorgt, dass Geld an anderer Stelle frei wird, etwa für die Bildungs- oder Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern", sagte Lomborg.

Experten gehen davon aus, dass die Subventionen weltweit jedes Jahr rund zwei Billionen Dollar kosten - Geld, das anderswo fehlt. Großes Lob hat Lomborg auch für die Ankündigung der Gipfelteilnehmer, mehr Geld in die Forschung und Entwicklung alternativer Energien zu stecken. Durchbrüche auf diesem Gebiet seien dringend nötig, um günstigere regenerative Quellen zu finden, weil Solar- und Windkraftanlagen einfach noch zu teuer seien, um tatsächlich einen nennenswerten Teil der weltweiten Energieversorgung abzudecken. "Wir brauchen nur eine gute Idee, um die Energieversorgung der Welt zu revolutionieren", appelliert Lomborg.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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