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Wo kommen all die Käfer her?

Archivmeldung vom 04.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Schwimmkäfer aus der Gattung Exocelina
Quelle: (Foto Harald Schillhammer, Wien) (idw)
Schwimmkäfer aus der Gattung Exocelina Quelle: (Foto Harald Schillhammer, Wien) (idw)

Die Artenvielfalt auf der Insel Neu Guinea ist in jeder Hinsicht atemberaubend, vor wenigen Jahren wurden sogar noch neue Arten von Baumkänguruhs entdeckt. Bei den Wirbellosen Tieren, und besonders den Käfern, ist die Fülle an Arten und Formen schier endlos. Jede Aufsammlung birgt hier viele neue, der Wissenschaft unbekannte Arten.

Logo SNSB
Quelle: Bild: SNSB (idw)
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“Neu Guinea ist ein El Dorado für Biologen” weiß die Wasserkäferexpertin Helena Shaverdo vom Naturhistorischen Museum Wien. “Alleine aus der Schwimmkäfergattung Exocelina, die man am Rande von kleinen Regenwaldbächen findet, werden wir bald etwa 100 neue Arten beschrieben haben”.

Verwirrend dabei: Während der Artenreichtum Neu Guineas wahrhaft fantastisch ist, ist die Insel als solche relativ jung, die Evolution hatte also wenig Zeit, so viele Arten hervorzubringen. Weite Teile der Insel sind erst in den letzten wenigen Millionen Jahren durch hochkomplexe geologische Vorgänge entstanden.

Emmanuel Toussaint und Kollegen von der Zoologischen Staatssammlung in München klärten nun anhand molekularbiologischer Methoden die Verwandtschaftsverhältnisse von Exocelina und rekonstruierten damit die Evolution dieser Käfer in Zeit und Raum. “Die Artenvielfalt in Neu Guinea kann durch massive Gebirgsauffaltungen in den letzten 7 Millionen Jahren erklärt werden” fand er, wobei sich mit den fast 5000 m hohen Bergrücken auch zahllose neue Lebensräume bildeten.

Die Käfer breiteten sich horizontal und vertikal peu à peu aus, immer wenn neuer Lebensraum entstand, auch in die sich um die Zentralbergkette formierenden Vorgebirge und ins Flachland – und dann wieder zurück in die Berge. “So entstanden im Laufe der Zeit immer neue Arten, die sich an die neuen Umweltbedingungen anpassten”. Die Gebirgsbildung war dabei eine Art “Diversitätsmotor” für die gesamte Region.

Die jetzt im Fachblatt Nature Communications publizierten Resultate können als Modell für weiterführende Studien an anderen Organismen dienen – eine Herausforderung, denn das Münchner Team benötigte etwa 10 Jahre, um in den entlegensten Dschungelgebieten der Insel und in Museen die entsprechenden Proben zu finden.

Quelle: Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns (idw)

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